Review

Little Miss SunshineGesehene Version: DVD

Inhalt:

Eine Familie möchte unbedingt rechtzeitig  zum Wettbewerb der Little Miss Sunshine in Kalifornien ankommen. Auf der Fahrt begegnet die zerrüttete Familie so einigen Hindernissen, die sie davon abhalten könnte.

 Storykritik:
Die beiden Regisseure und Ehepaar Jonathan Dayton und Valerie Faris haben das Drehbuch von Michael Arndt sehr gut umgesetzt. Diese Low-Budget Produktion verbindet die einfachsten Elemente filmischer Kunst. Zum einen nehmen die Figuren innerhalb des Films eine realistische Entwicklung durch, mit dem sich der Zuschauer bestens identifizieren kann. Dank des Drehbuchs wird es nie langweilig, da das Drehbuch dem Zuschauer alles bietet, was ich mit einer melodramatische Komödie verbinde. Untermahlt wird dies von gut ausgewählter Musik, die den Takt des Films unterstützt.

Charackterstudie:
 Die Familie besteht aus Vater Richard Hoover (Greg Kinnear), Mutter Sheryl (Toni Collette), Großvater Edwin (Alan Arkin), Dwayne (Paul Dano), Olivia (Abigail Breslin), Onkel Frank (Steve Carell).
Vater Richard hat die Bücher von Dale Carnegie ein eingeatmet und ein 9 – Stufenmodell entwickelt um Erfolgreich zu werden. Er ist neurotisch Erfolgsorientiert und alles, jeder noch so kleine Satz gehört zum Weg des Erfolges. Er ist das Familienoberhaupt und versorgt die Familie. Seine Beziehung zu seinem Vater ist gespannt. Im Laufe des Films bricht seine Welt zusammen - aber er bleibt sich treu und beweist, dass das neun – Stufen - Modell nicht nur eines ist, sondern das es ein Teil von ihm selbst ist.
Sheryl ist die Mutter und Familienmanagerin. Sie ist eine gelassene Person, welche immer die Situation im Überblick hat. Außerdem erklärt sie sich bereit sich auch um ihren Bruder Frank zu kümmern, der Suizidgefährdet war. Sie trifft zwei sehr wichtige Entscheidungen und stellt sich damit in den Dienst der Familie und ihres Mannes. Ist sie am Anfang noch zuerst Familienmanagerin, schafft sie es die Familie zum Ende hin wahrscheinlich zu vereinen
.Großvater Edwin ist ein Veteran und aus dem Seniorenheim  herausgeflogen. Er steht auf billige Sexheftchen und schnupft ab und zu Kokain. Zudem ist er der Programmmanager von Olive. Er entwickelt mir ihr zusammen die Choreographie, welche auf solchen Wettbewerben vorgeführt werden müssen. Er ist natürlich ein Großvater, der seine Weisheiten von sich gibt, allerdings egal ob es jemand hören will oder nicht. Im ersten Moment scheint er wie die Mutter auch zuerst einmal eine Art Randfigur zu sein, jedoch stellt sich im Laufe des Films noch heraus, wie wichtig diese Rolle ist.Dwayne ist ein außergewöhnlicher Jugendlicher, der sich zum Ziel gesetzt hat Jetpilot zu werden. Als erkennbares Zeichen spricht er seit 9 Monaten nicht mehr. Er schreibt alles auf einen Block. Er bricht sein Schweigegelübde erst wieder, wenn er sein Ziel erreicht hat. Zudem bezeichnet er sich als Menschenhasser. Und dass Frank, der nicht alleine sein darf bei ihm einziehen soll stört ihn nicht weiter, es kümmert ihn fast nicht.Olive ist ein durchweg fröhliches Mädchen, das gerne an Schönheitswettbewerben teilnimmt und dafür mit ihrem Opa trainiert. Sie ist absolut von sich überzeugt, auch wenn der Zuschauer sofort erkennt, dass man sich generell unter eine Schönheitskönigin etwas anderes vorstellt. Sie ist das Kücken der Familie und geniest somit einen besonderen Stellenwert, das erkennt man vor allem am zum Ende der Komödie.

Inhalt vor der Fahrt:
Frank ist der Schwule Onkel
, der Suizidgefährdet ist. Er ist der größte Proust-Kenner auf der Welt, doch leider bekommt der seiner Meinung nach zweit beste Proust-Kenner einen Preis. Hinzukommt, dass er den Lebenspartner an jemand anderen verloren hat. Als Folge hat er sich die Pulsadern aufgeschnitten und landet in einer Klinik. Dort holt ihn seine Schwester Sheryl ab. Er muss bei dem Jungen der Familie schlafen. Es herrscht das scheinbar normale Chaos zur Mittagszeit, als die Mutter auf dem AB eine Nachricht abhört, in der eine Bekannte erklärt, dass Olive zur Little-Miss-Sunshine-Wahl fahren darf. Kurzerhand entschließt die Familie in einem alten gelben VW Bus los zu fahren. Doch schon bald machen sich die unterschiedlichen Charaktere in so engen Raum bemerkbar.

Lieblingsszene:

Ich möchte eigentlich nicht zu viel von der Story verraten, da sie wunderbar, zusammen mit den Figuren sich entwickelt. Dennoch möchte ich meine Lieblingsszene vorstellen. Dwayne und Frank schlafen zusammen in einem Hotelzimmer. Links von den beiden üben Opa und Schwester für den großen Auftritt. Genervt legt er sich auf das Bett, ganz angespannt mit verkniffenem Gesicht. Aus dem Zimmer rechts von Ihnen dringen in erhöhter Stimmlage seiner Eltern durch die Wand. Ein Streit, der ziemlich heftig ist, veranlasst die beiden das nächste Zimmer in dem Dwayne auf dem Bett liegt zu beschreien. In diesem Moment entspannen sich die Gesichtszüge des Jungen, er nimmt seine beiden Arme und streckt sie hinter seinen Kopf. Er drückt sie einmal kurz durch und entspannt sie daraufhin. Er faltet die Hände zusammen und legt sie stützend unter den Kopf. Eine süffisante Zufriedenheit macht sich in ihm breit und dies ist nicht nur an der entspannten Haltung, vielmehr seinem breitem Grinsen zu entnehmen. Die Kamera ist in der totalen und hat nur Dwayne im Blick und fängt den Moment auf, als er grinste und ein gelbes T-Shirt an hatte auf dem stand „Jesus was wrong“. ENDE

Musik:
 Die Musik zu dem Szenario ist gut ausgesucht, vor allem zum Ende hin der Fahrt erfährt die rhythmisch, ungewöhnliche Musik hauptsächlich instrumental geprägt ihre Höchstform. So reduziert auf das wesentliche der Film ist, gibt sich auch der Soundtrack. Es stehen eben die Charaktere im Vordergrund.

Fazit:

Diese Komödie schafft es die Emotionen zu wecken. Die Gradwanderung zwischen Kitsch und anspruchsvollem Film ist hier großartig gelungen. Langsam schleicht sich diese skurrile Familie in die Herzen der Zuschauer und baut eine Intensität und Spannung auf. Dies gelingt durch die durchweg hervorragenden Leistungen der Schauspieler, die die Rolle für den Konsumenten greifbar machen, welche von einem Chaos ins nächste Chaos fahren, wie es eben manchmal in Familien ist. Absolut sehenswert!

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