„Kuffs – Ein Kerl zum Schießen“ ist eine lockere Actionkomödie, in der Christian Slater mal wieder den coolen Sunnyboy spielen darf.
Es beginnt mit einem Tänzchen von George Kuffs (Christian Slater) und seiner Freundin Maya (Milla Jovovich) durch die Wohnung, während Rock’n’Roll läuft. Doch dann begeht Maya einen Fehler: Sie erzählt George, dass sie im zweiten Monat schwanger ist. George, Highschool abgebrochen und im Moment arbeitslos, beschließt, sich aus dem Staub zu machen. Eine der Besonderheiten von „Kuffs – Ein Kerl zum Schießen“ ist die Tatsache, dass George sich immer mit den Zuschauern unterhält – recht innovativ und ziemlich witzig. Zumal Sunnyboy Kuffs trotz seiner schlechten Züge ein wahrer Sympathieträger ist.
In San Francisco leitet Georges Bruder Brad (Bruce Boxleitner) einen privaten Sicherheitsdienst, der die Polizei unterstützt. Als in seinem Bezirk mal wieder ein Überfall verübt wird, kann er zwar einen Räuber erschießen, aber der Rest der Bande entkommt. Der Kopf der Bande hatte ihn zudem fürs Wegsehen bezahlen wollen, aber Brad lehnte ab. Die Überfallsequenz ist recht launig inszeniert worden; vor allem der Stunt zu Beginn (Autosprung über einen der typischen Hügel in San Francisco) überzeugt. Aber übermäßig spektakulär ist die Action nicht.
George will seinen Bruder besuchen, dessen Geburtstag feiern und gleichzeitig um ein Darlehen bitten. Doch bei ihrer Tour um die Häuser wird Brad in einer Kirche von dem Bandenchef ermordet. George kann den Mord ansehen, aber da konkrete Beweise fehlen, wird der Mörder auf freien Fuß gesetzt. George erbt Brads Bezirk, aber anstatt diesen zu vermieten, beschließt er den Sicherheitsdienst selbst zu übernehmen und Rache an dem Mörder zu nehmen. Doch dafür muss er erst mal das Handwerk eines Cops lernen.
Bei „Kuffs – Ein Kerl zum Schießen“ wird er Comedy-Aspekt klar in den Vordergrund gestellt; reine Actionfans dürften weniger Gefallen an dem Film finden. Doch die Witze sind auch um einiges besser als die Actionszenen.
Die Action bietet hier ein paar Stunts, da eine Verfolgungsjagd und dort eine kleine Schießerei. Diese Szenen sind nett, aber nichts neues oder besonders aufregendes. Lediglich der Showdown, in dem auf bleihaltige Weise alle Unklarheiten beseitigt werden, ist in dieser Hinsicht wirklich überzeugend.
Die Gags sind da schon besser und Kuffs ist halt auch die richtige Hauptfigur für eine Komödie. Schnoddrig und gut aufgelegt kann er die Sympathien der Zuschauer gewinnen. Hinzu kommt noch witzige Grundidee, denn dem Taugenichts wächst der Polizeialltag bald über den Kopf. Die Idee der „Dialoge“ mit dem Zuschauer ist auch einfallsreich und kann punkten.
Die Darsteller sind zwar nicht überragend, aber durchgehend sympathisch. Vor allem, wie schon vorher gesagt, Slater gewinnt die Herzen der Zuschauer, zumal sich der Film auch total auf ihn konzentriert. Milla Jovovich hat eine eher geringe Rolle als Kuffs kleine Freundin, die trotz schnellen Verlassens nicht so schnell vergessen kann. Einprägsam ist auch Tony Goldwyn als abservierter Cop, der den Aufpasser für den unerfahrenen Kuffs spielen muss.
Die Story ist solide, obwohl Einzelheiten (vor allem im Bezug auf die Bösewichte) einfach zu durchschauen sind. Der Plot dient eher als Folie für einen Gute-Laune-Film der sympathischen Sorte. So entsprechen auch die meisten Figuren eher Standardvorstellungen ohne das dies ein Minuspunkt wäre.
Erwähnenswert ist die Musik: Zum einen wird „Kuffs – Ein Kerl zum Schießen“ mit einigen Instrumentalstücken untermalt, die stark an „Beverly Hills Cop“ erinnern sowie mit einigen flotten Rocksongs. Noch schöner sind allerdings zwei tolle Balladen, die dem Film an den Stellen, an denen sie eingesetzt werden, ein ernstes Flair verschaffen (z.B. bei Kuffs Anruf bei Maya nach Brads Tod).
„Kuffs – Ein Kerl zum Schießen“ ist eine solide Actionkomödie, die den Comedy-Aspekt stärker betont, aber nicht zuletzt wegen der sympathischen Hauptfigur ganz nett unterhält.