Ronin (1998)

Finde deinen Meister

Ronin ist ein alter japanischer Begriff für einen Samurai, der seinen Herren nicht vor dem Tod beschützen konnte und sich fortan beispielsweise als Söldner durchschlagen musste.

Im modernen Europa treiben sich zwar keine Samurais rum, aber der Begriff Ronin findet durchaus noch Verwendung. Mehrere freiberufliche Spezialisten, die für eine nicht unerhebliche Summe riskante Aufträge für ihren Arbeitgeber erledigen, treffen in Paris zusammen. So u.a. Sam (Robert De Niro) und Vincent (Jean Reno), die mit 2 weiteren Leuten einen Koffer mit unbekanntem Inhalt besorgen sollen, hinter dem Augenscheinlich auch Iren und Russen aus kriminellen Kreisen her sind.

Die Sache scheint zunächst gar nicht so kompliziert zu sein, doch der ursprüngliche Plan schlägt fehl. In dem darauffolgenden Katz- und Mausspiel halten sich alle Parteien bedeckt und keiner traut dem anderen. Eine spannende Hetzjagd beginnt.


Ronin ist ein absoluter Volltreffer im Genre der Agententhriller. Hochgradig spannend, flüssig inszeniert und mit der richtigen Dosis (CGI-freier) Action, die unblutig aber dennoch hart genug ist unterhält die Jagd nach dem Objekt der Begierde zwei Stunden lang auf hohem Niveau.

Die Schauspieler sind exzellent besetzt und verkörpern Ihre Figuren brilliant, allen voran selbstverständlich Robert De Niro und Jean Reno als alte, abgewichste Profis, die sich durch Nichts aus der Ruhe bringen lassen.

Zu den stärksten Szenen gehört zweifelsohne De Niros Spiel mit Sean Penn, brilliant und eiskalt gleichzeitig. Mehr sage ich hierzu nicht.

Die Action ist unblutig, Splatterorgien wären aber auch nicht notwendig. Die Verfolgungsjagden sind genial gefilmt und bieten Nervenkitzel pur. Schön auch zu sehen, dass vollständig auf Computereffekte verzichtet wurde, was am deutlichsten bei den doch recht zahlreichen Explosionen zu sehen ist.

Was nun der Inhalt des Koffers ist bleibt bis zum Schluss verborgen. Jeder soll sich somit sein eigenes Bild machen, was ich super finde.

Regisseur John Frankenheimer (u.a. Reindeer Games) gelang mit diesem packenden Thriller ein kleines Meisterwerk, welches jetzt schon als Genreklassiker gehandelt werden darf. In den letzten Jahren gab es abgesehen von den Bourne-Filmen keine mir bekannten Agentenfilme, die auch nur annähernd die Qualität von Ronin haben. Sollte in jeder gut sortierten Sammlung stehen.