"Ronin" von John Frankenheimer handelt von mehreren Profis aus verschiedenen Ländern (Robert De Niro, Jean Reno, Stellan Skarsgard, Natascha McElhone, Sean Bean, Skipp Sudduth), die einem Koffer in Frankreich hinterherjagen, an dem unterschiedliche Gruppen (Russen, Iren) Interesse haben.
Das titelgebende "Ronin" steht dabei für die herrenlosen Samurai des alten Japan, die raubend durch die Lande zogen.
Das schöne an "Ronin" ist, dass es sich um einen Old-School-Thriller handelt, der auf Computergrafik, pseudocoole Dialoge oder überzeichnete Charaktere verzichtet. Das hebt ihn angenehm hervor.
Dabei erzählt der Film eine Story, die spannend, wenn auch nicht immer glaubwürdig ist, und mit einigen überraschenden Wendungen aufwartet. Dass dabei nie geklärt wird, was sich wirklich in dem Koffer befindet (ein sogenannter 'MacGuffin', ähnlich wie in "Pulp Fiction"), bringt eine gewisse Ironie in den Film.
Das Highlight des Films stellt aber die Action da. "Ronin" hat neben erstklassigen Schießereien (bei denen genreuntypisch auch zu sehen ist, wie unbeteiligte Zivilisten sterben) zwei bis drei Verfolgungsjagden zu bieten, bei denen die durch Nizza und Paris als zwei der besten Autojagden der neueren Filmgeschichte gelten. Die Szenen sind genial inszeniert, keine Computereffekte kommen zu Einsatz und die Macher haben versucht, Unfälle einigermaßen realistisch aussehen zu lassen (da explodiert das Auto beim kleinsten Kontakt eben nicht).
Die Darsteller sind überzeugend, auch wenn der Film etwas zu sehr auf De Niro fokussiert ist, und der tolle Jean Reno etwas in den Hintergrund gerückt wird. Die Darsteller machen ihre Sache alle gut, wobei die Rollen natürlich nicht die komplexesten sind.
Fazit: Frankenheimer inszeniert "Ronin" als temporeiches, bodenständiges Actionthrillerkinos mit bekanntes Gesichtern, und bietet mit den Verfolgungsjagden per Auto toll gemachte Action.