Erstaunlich gut gelungen...11.03.2012
Was erwartet man von diesem Film, nachdem die ersten zehn Minuten vorüber sind...und es die ersten Toten innerhalb der schwarzen Jugendbanden von Los Angeles zu betrauern gilt...einem Film, der sich hauptsächlich mit jugendlichen Straftätern befaßt, die mittels Football resozialisiert werden sollen? Genau, Durchschnittskost, eine Mischung aus bekannten Typen samt den unvermeidlichen Vorkommnissen im Knast. Dazu noch ein bißchen Gangszenario wie in Blood in, Blood out, und fertig ist die Laube. Aber man kann sich auch täuschen, denn all das wird dem Zuseher hier eben nicht serviert, und auch die Klischeekiste bleibt weitgehend geschlossen. Toll, denn der Film mischt schöne Einstellungen aus dem Footballsport mit einem gesunden Batzen Küchenlebensphilosophie, ohne den Brei dadurch zu verderben.
Sean Porter arbeitet im Jugendknast, wissend um die hohe Rückfallquote der entlassenen Jugendlichen. Diese sitzen wegen mannigfacher Verbrechen ein, bis hin zum Mord. Doch Sean hängt dem amerikanischen Glauben nach, daß man alles erreichen kann, wenn man sich nur hart genug anstrengt. Als ehemaliger Footballcoach wagt er das undenkbare und formt aus seinen Jugendlichen ein Team, welches in der freien Liga mittun darf. Er läßt sich von vielen Rückschlägen nicht entmutigen, sondern geht seinen Weg bis zum Ende. Und tatsächlich...da der Film auf einer wahren Geschichte basieren soll und im Abspann auch noch Szenen mit den echten Figuren gezeigt werden, scheint es so, als habe Sean vielen Jugendlichen einen Ausweg aus der Spirale der Gewalt zeigen können.
Ähnlich wie im an verwandter Örtlichkeit spielenden Spiel ohne Regeln sehen wir ein Team aus Knackis. Doch der Unterschied ist deutlich...dort eine Komödie, hier ein Drama, mit Toten, Rückschlägen und rauhem Tonfall. Eines aber haben beide Filme gemeinsam - man muß dem Footballsport zugeneigt sein, um sich wirklich an ihnen erfreuen zu können, denn hier geht es sehr um Training, das Team, Spielzüge und Taktik der uramerikanischen Sportart. The Rock gibt den Coach in seiner sympathischen Art, der Mann hat echt mehr drauf als all die anderen WWF-Stars, und ich würde ihn gerne öfter sehen - aber noch viel lieber in seinen immer seltener werdenden Actionrollen. Doch Mann und Film können überzeugen, die zwei Stunden vergehen wie im Flug...was will man denn mehr - 8/10.