Review

Neun Menschen in den Sümpfen von New Orleans – 01.12.2007

Derzeit gibt es eigentlich drei große Kategorien im Horrorgenre. Zum einen die Spukgeschichten, gerne auch nach asiatischem Vorbild, zum anderen den Folter- und Terrorstreifen mit allerhand unappetitlichen Details und zum dritten den altmodischen Schlitzerfilm. Was haben wir uns dereinst an den Untaten der großen Drei erfreut…Jason, Freddy, Michael, das waren Ikonen des Horrorfilms, deren Drehbücher zumeist nur rudimentär vorhanden waren, ging es doch bis auf die wenigen Ausnahmen aus der „Nightmare“- Reihe immer nur darum, daß junge Menschen gejagt, gestellt und gemeuchelt wurden, natürlich mit dem Hintergrund, daß Sex vor der Ehe böse ist und bestraft werden muß. Amerika, Land of the Brave, jaja, aber wenn es um Sex geht, da sind wir gerne mal puritanisch…aber ich schweife ab.

Schön nun, daß man sich der Tugenden des Genres auch heute mal wieder annimmt und dabei einen wunderbar altmodischen Streifen geschaffen hat, der die namhaften Schauspieler, mit denen sich das Poster schmückt, in wenigen Sequenzen verheizt. Macht nichts, denn wie immer wollen wir Blut und Morde sehen – und davon gibt es reichlich. Neun Mann auf einer Bootstour in den Sümpfen von New Orleans, in denen auch der mißgestaltete Victor Crowley haust. Natürlich läuft das Boot auf einen Felsen und sinkt, natürlich machen sich die neun Negerlein auf den Weg in die vermeintliche Sicherheit, und natürlich werden sie Mann um Mann von dem riesigen, häßlichen und zudem unverwundbaren Schlitzer gemeuchelt, daß es nur so eine Freude ist. Und auch die unvermeidliche „Rückkehr des eigentlich Toten“ darf nicht fehlen…

Man könnte fast glauben, der Film sei nur für die Fans des Genres gemacht. Dialoge des Grauens prasseln auf den wehrlosen Zuseher ein, der sich angesichts der unglaublichen Dummheit sämtlicher Darsteller nur alsbald wünscht, daß ihnen irgend jemand den Garaus machen kann. Doch das Treiben in den Sümpfen ist unterhaltsam, bedient in der Figurenwahl sämtliche Klischees und setzt vor allem auf schön handgemachte Bluttaten, bei denen der Lebenssaft wirklich reichlich fließt. Die Abteilung für Trickeffekte leistet hier wirklich einen guten Job! Und so sehen wir die talentfreien Darsteller auf kreative Art ums Leben kommen, freuen uns über die Kürze des Films, der gar nicht erst versucht, mehr zu sein, als er ist, denn wir haben es mit einem recht humorlosen Vertreter der Gattung zu tun, dessen Story auch kein Meisterwerk ist. Muß es auch nicht sein, denn die Erwartungen, die man an diesen Film hat, werden ähnlich bedient wie beim vergleichbaren „See no Evil“ – daher auch hier gute 7/10.

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