Hatchet
Ach du lieber Gott, was sollte denn das werden? Was als klassischer Old-School-Splatter angekündigt wurde, entpuppte sich nach näherer Betrachtung als belangloser Mist der untersten Kajüte. Ein Mann namens Adam Green (noch nie gehört den Namen, keinen Film bisher je von dem gesehen, wird auch so bleiben) hat diesen Schmarren verbrochen oder wohl eher erbrochen. Dagegen ist ja unser beliebter Herr Uwe Boll ein versierter Regisseur mit sagenhaftem Talent und ausgeprägtem Gespür für fabelhafte Inszenierungen.
Herrn Green könnte man in diesem Vergleich eher als den buckligen Diener Igor von Dr. Frankenstein (Herr Boll) herannehmen. Aus Abfällen (seine Ideen und Regieanweisungen) zusammengenäht, erschafft Igor (Adam Green) ein nicht lebensfähiges Monster (Film „Hatchet“), welches auf der ganzen Linie versagt und von den Dorfbewohnern (wir, die Zuschauer) mit brennenden Fackeln aus dem Land gejagt werden sollte.
Die vorhersehbare und banale Handlung des plumpen Machwerks ist schnell erzählt, genauso schnell wieder vergessen und ebenso geistlos wie der Sumpf, in dem der Blödsinn spielt. Neun unsympathische Pappnasen agieren dümmlich und amateurhaft wie Komparsen aus einer Burgfest-Rollenspielertruppe bei einer Tour durch die Studiosümpfe von Disneyland/Florida.
Ein übel gelaunter Morastwichtel namens Victor Crowley, der aussieht wie ein überfahrener Froschkönig, aber Godzilla gleich durch die Plastikbotanik stapft, hegt unkontrollierte aber nachvollziehbare Aggressionen gegen die unangemeldeten Besucher seines Ferienparadieses. Die teilweise albernen Rangeleien der entstellten Mißgeburt mit den vorbestimmten Opfern wirken dabei absurd und sind einfach von grotesker Anmutung.
Nach einigen uninspirierten, bräsigen und doch recht derben Splattereinlagen (Uncutversion) sind die Eindringlinge recht schnell aufgerieben und der Schund findet, zum Glück, schon nach 75 Minuten sein jähes und showdownloses Ende. Uff, geschafft!
Neben der erwähnten günstigen Studiolocation glänzt das Produkt durch einfallslose Ausstattung (Karnevalskostüme, Regen kommt aus der Gardena-Gartendusche) und einen herrlich unangepaßten Musikscore. Die Dialoge, sowie das gesamte Drehbuch wurden deutlich erkennbar von einem einarmigen Primaten mit Augenklappe aus der Vorschulsonderklasse geschrieben. Spannung und Dramaturgie sind faktisch nicht vorhanden und entsprechen der Erwartung einer ruppigen Darmspiegelung im Sozialkrankenhaus.
Kaum zu erwähnen sind noch die Mikroauftritte von Robert „Freddy“ Englund und Tony „Candyman“ Todd deren Gage für die paar Sekunden wahrscheinlich mittels Einkaufsgutscheinen für den 99-CentShop abgegolten wurden.
Fazit:
Der Film Hatchet ist unaufmerksam, armselig und in jeder Konsequenz kläglich. Sein Verhalten zeugt von einem unausgereiften Charakter mit Tendenz zur ungewollten Albernheit. Das Klassenziel wurde nicht erreicht, die Versetzung ist erheblich gefährdet!
2/10 Punkte
SuspectZero