Auch in den tiefsten Wäldern gibt es noch die eine Hütte ganz hinten links. Dieses Mal würde ich jedoch entfernte verwandtschaftliche Verhältnisse zu Charles Kaufman´s "Muttertag" herstellen, wobei "Backwoods" zu keinem Zeitpunkt die Klasse der beiden Vorbilder auch nur im Ansatz erreicht.
Bis in diesem Film endlich mal was passiert, fließt sehr viel Wasser den Berg hoch. Denn "Backwoods" ist Backwood-Horror der absolut unoriginellsten Sorte überhaupt. Rund 60 Minuten verbringen die Protagonisten lediglich damit, sich zu unterhalten und irgendwelchen Fusel aus Einmachgläsern zu saufen. Es gibt mehr Wälder und Landschaftsaufnahmen als in jedem deutschen Heimatfilm zu sehen.
In den letzten 30 Minuten zieht der danach kaum noch beschäftigte Regisseur Dean Crow die Schraube tatsächlich ein wenig an. Unsere Heldin Karen darf dann gegen verschlossene Türen rennen, laut rumschreien und feststellen, dass die Karre just nicht anspringt, wenn sie es eigentlich sollte. Kurzum: Hier hat sich jemand garantiert nicht das Hirn zermartert, um zumindest noch einpaar packende Schlussakzente zu setzen.
Somit ist "Backwoods" nichts anderes als jene Gattung von Film, die man heutzutage bestenfalls noch auf irgendwelchen Flohmärkten ersteht - für einen Euro im Dreierpack mit ähnlich gestricktem Material. Und auch ich werde langsam aber sicher dem unbefriedigenden Videotrash abschwören und nur noch Reviews bei gewissen Ausnahmen schreiben.
"Backwoods": 2 von 10 Punkten. Wie man in den Wald reinruft, so schallt es auch wieder raus.