In zwei qualitativ total unterschiedlichen Hälften zerfallender Film. Fast jede fünf Minuten bekommt man entweder eine völlig geniale oder eine saublöde Szene zu sehen. Nichts gegen unkonventionelle Gangsterfilme im Schleiftempo, dass sind die Meisterwerke von "Beat" Takeshi Kitano oder Seijun Suzuki auch. Aber hier waren einige Momente eindeutig zu weit in meinem Schmerzpegel und damit spätestens beim zweiten Ansehen ein Fall für die Vorlauftaste. Manchmal möchte man dem Regisseur und Drehbuchautor direkt zwei Zeilen aus dem Film zurufen: "Das ist doch Schwachsinn! Lass den Kinderkram!". Was hat es zum Beispiel für die Handlung gebracht, wenn sich Takeshi und Lee gegenseitig die Frisuren versauen? Nichts! Und wenn ich Handkameras und schräge Kamerapositionen sehen will, tue ich mir einen Film von Wong Kar-Wai an. Außerdem waren beide Hauptdarsteller vielleicht aufgrund ihrer vollständig fehlenden Rationalität, Logik und Realität ziemlich unsympathisch. Auf der Habenseite stehen eine Hand voll der brillantesten Szenen, die ich je gesehen habe. Zwei Wertungen: für den schlechten Teil drei Sterne, für den guten neun. Macht zusammen...
6/10