Review

 „Jeff Burtons Dead End Road" steht dick und fett auf der Vorderseite des Covers geschrieben. Da sollte man doch meinen, dass der Mann jemand ist, der schon das ein oder andere Highlight vorgelegt hat. Doch weit gefehlt. Der Typ hat bislang definitiv nur Schrott abgeliefert und dieser Tradition bleibt er hier auch mehr als treu.

Die dünne Story dreht sich um einen Psychopathen, der seit Jahren Frauen tötet, mit denen er vorher längere Zeit in einem Chatroom verbracht hat. Das FBI wird daraufhin auf den Serienkiller angesetzt. Eine Agentin dieser von uns allen seit „Akte-X" geliebten Institution verabredet sich mit dem vermeintlichen Killer, doch der ist ihr mindestens zwei Schritte voraus.

Das muss reichen, denn wer sich nach dieser Rezension den Müll noch ansieht, ist selbst schuld.

Die erste Frechheit dieses unglaublich schlechten Machwerks steht groß und dick auf dem Cover „Based on the tales of Edgar Allan Poe". Ich würde mich echt nicht wundern, wenn der Regisseur, der übrigens auch noch die Story liefert (falls man das so nennen kann) und den Quatsch auch produziert hat, demnächst unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt. Dann ist der Meister nämlich aus seinem Grabe entstiegen und hat sich den Dilettanten vorgenommen.

Trotzdem bekommt der Film immerhin 2 Punkte. Allerdings nur, weil man einen eh geben muss und dazu gesellt sich  dann noch ein (unfreiwilliger) Humorpunkt, denn wenn man das ganze nicht ernst nimmt (obwohl es durchaus ernst gemeint ist), findet man hier wirklich lustige Dinge.

Zuerst hätten wir dann mal den Killer, der in Klamotten aus dem 19. Jahrhundert herumläuft und wohl Poe darstellen soll. Der Typ sieht aber eher aus wie eine vollkommen misslungene Mischung aus Leprechaun und  Kater Karlo und hat auch noch eine dermaßen unterirdisch schlechte Synchronstimme verpasst bekommen, die wirklich noch bescheuerter klingt als er aussieht. Überhaupt beweist man diesbezüglich bei der Auswahl ein überragendes Talent, demotivierte Synchronsprecher zu finden. Besonders lustig wird es, wenn der Fernsehmoderator im Bild ist - da sind die Lippenbewegungen nämlich vollkommen asynchron. Hab ich in dieser krassen Form auch noch nicht gesehen, ergänzt sich aber perfekt zum Rest.

Die ganze Zeit über, auch wenn gar nichts passiert, (also fast den ganzen Film lang) läuft im Hintergrund eine nervige, elektronische Musik, die wahrscheinlich versuchen soll, das Ganze etwas spannender zu gestalten. Auch das missglückt selbstverständlich auf ganzer Linie.

Außerdem sterben sämtliche Darsteller in diesem Film erbärmlich schlecht. Besonders lustig ist hierbei der Auftritt des Typen, der im Auftrag der Agentin mit dem Psychopathen gechattet hat. Der wird nämlich mit einem Gas erledigt, das innerhalb von fünf Sekunden tödlich wirkt. Selbstverständlich ist es für den Mörder auch kein Problem in das Gebäude einzudringen - das gehört ja nur zum FBI. Da geht man eben mal ein und aus wie es einem gerade passt. Aber noch mal zu dem Auftritt des „Chatters". Der Typ soll eigentlich darstellen wie man an einem Gas erstickt. Das sieht allerdings so was von beknackt aus, als hätte er es eben 2 Stunden am Stück von hinten besorgt bekommen oder Angela Merkel nackt gesehen.

Aber es geht noch weiter. Vor allem bei der Regie. Jeff Burton ist ein absolutes Naturtalent und Vorbild, denn er zeigt allen Nachwuchsregisseuren wie man es nicht machen sollte. In nahezu jeder Einstellung ist der Kopf der Darsteller nur halb zu sehen. Kannte ich bislang nur von Leuten, die zu beknackt sind, auf eine Fotokamera zu drücken. Oder sollte das irgendeine phantastische neue Innovation sein, die ich nicht zu würdigen weiß?

Das könnte jetzt noch seitenlang so weitergehen, doch für diesen Schund ist mir echt die Zeit zu schade. Übrigens die letzten dreißig Minuten habe ich im Schnellvorlauf geschaut, denn irgendwann ist der Punkt gekommen, an dem man diesen Krampf wirklich nicht mehr ertragen kann.

1 + 1 Humorpunkt

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