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Willkommen zu einer weiteren Folge von Television Education. Heute zeige ich Ihnen, wie man Träume zubereitet. Wie Sie sehen, liegt das Erfolgsgeheimnis in der sorgfältigsten Mischung verschiedenster Zutaten. Zuerst geben wir ein paar beliebige Gedanken hinein, und dann fügen wir ein klein wenig Nachklang vom Tag hinzu, vermischt mit ein paar Erinnerungen an die Vergangenheit – Hm, das reicht für zwei. Liebe, Freundschaften, Partnerschaften und all die anderen –schaften. Dazu kommen ein paar Lieder vom Tage, Dinge die Sie gesehen haben und ein Spritzer Persönliches. Ah, ich glaub das wird einer … Ich spreche leise, damit ich mich nicht aufwecke.

Ah, hier kommt Stephane. Stephane ist ein Träumer. Einer, der von seiner Umwelt gerne als Spinner und als Nichtsnutz angesehen wird. Stephane lebt eigentlich nur dann richtig, wenn er träumt. Er versucht als Illustrator zu arbeiten, aber eigentlich kann er in erster Linie kleine Wunder vollbringen. Stoffpferde, die urplötzlich richtig galoppieren können. Eine Zeitmaschine, die eine Sekunde in die Vergangenheit oder in die Zukunft schaut. Oder in die Zukunft schaut. Oder in die Zukunft schaut. Hey, sie funktioniert tatsächlich!
Stephane lernt seine neue Nachbarin kennen, Stephanie. Stephanie ist wie Stephane – Sie hat ein Boot aus Filz gefertigt, und möchte es in einem Wald aussetzen, damit es auf der Suche nach seinem Meer ist (Das Wortspiel aus mér (Meer) und mere (Mutter) wird im Film sehr hübsch erklärt). Stephane macht aus dieser Geschichte einen Stop-Motion-Film mit Wasser aus Zellophan – Klar, dass, wenn der Wasserhahn aufgedreht wird, Zellophan heraus kommt. Stephane kann mit seiner Kollegin sogar in einer Badewanne, gefüllt mit Zellophan, baden. In diesem besonderen Traum schreibt er Stephanie einen Brief, und Stephanie liest diesen Brief in der Wirklichkeit!

Dass jemand wie Stephane es nicht sagen kann wenn er verliebt ist, das erklärt sich fast von selbst. Dafür steht einfach zu viel zwischen ihm selbst und dem gesprochenen Wort. Träume zum Beispiel. Oder seine Kollegen. Aber gottseidank kann Stephane den Vulkanausbruch, der ganz Paris in Schutt und Asche legt, vom Bürofenster aus stoppen und den Wiederaufbau der Stadt dirigieren. Bloß – Ob das reicht, das Herz von Stephanie zu gewinnen?

Auch wenn der Film den ein oder anderen Hänger hat, und auch wenn Stephane gegen Ende hin seltsam unsympathische Züge bekommt die so gar nicht zu ihm passen wollen, so ist SCIENCE OF SLEEP tatsächlich die Quintessenz des Mediums Film. Stop-Motion, Überlagerung von realen und geträumten Bild- und Zeitebenen, lebensunfähige Spinner, die uns binnen Sekunden ans Herz wachsen, und denen wir am liebsten zurufen möchten, wie sie das Herz der Angebeteten erobern können. Visuelle Ideen wie aus tschechischen Knetfigur-Filmen und aus den Arbeiten von Lumière. Die Verweigerung der Wirklichkeit und der Sieg der Phantasie über die Realität. Wenn alle Menschen so wären wie Stephane und Stephanie, dann würden wir weniger hasten und mehr lachen. Und ganz viel träumen …

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