Michael Gondry! Wie meine Vorredner verweise ich sofort auf "Vergiss mein nicht!", jener hochklassige Film, mit dem sich Jim Carrey endgültig Respekt als "normaler" Schauspieler verdient hat.
Doch vielmehr sollte man anmerken, dass unter Gondry auch eine andere Produktion das Licht der Welt erblickte, nämlich "Block Party", ein geniales Werk von Dave Chappelle.
Allerdings ist mir "Science of Sleep" erst vor zwei Tagen durch die Hände geglitten, da er sich anscheinend auch in unserem Raum in den Kinos (obwohl das Programm in Augsburg sich wirklich sehen lassen kann) ziemlich rar gemacht hat. Doch zum Glück gibt es ja einen netten DVD-Dealer, der die geniale Idee hatte, mich auf diesen Film aufmerksam zu machen.
Ich kann es schon vorwegnehmen: Ich wurde nicht enttäuscht!!
Spätestens seit "Babel" ist Gael Garcia Bernal wohl jedem bekannt. Doch eigentlich sollte man ihn schon aus "Amores Perros" in Erinnerung haben. Wie gewohnt, spielt Bernal seine Rolle überaus eindrucksvoll. Doch über den genauen Inhalt des Films möchte ich eigentlich nichts erzählen, da es meiner Ansicht nach am Besten ist, wenn man keinen blassen Schimmer hat, worum es überhaupt geht.
Im Nachhinein erinnert mich der Film etwas an "Narco" von Tristan Aurouet und Gilles Lellouche, der in der großen Filmewelt wohl auch eher ein Schattendasein fristet.
"Sciene of Sleep" ist dann aber insgesamt noch etwas abgefahrener und verrückter. Gondry schafft einen Film, bei dem man oft einfach nur staunen kann. Staunen über die Phantasie des Drehbuchschreibers, über die Phantasie der Entstehung eines solchen Filmes. Man kann diese Leistung des Schöpfens bei solch einer Art von Film wohl nicht genug herausstellen. Man darf zwar nicht darüber nachdenken, ob irgendetwas in diesem Film in der Realität geschehen kann, jedoch hat er eine gewisse Romantik, die in der heutigen Zeit äußerst selten geworden ist.
Mich erinnern einige Szenen sehr stark an Videoclips und an intuitive Kurzfilme. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube Gondry kommt sogar aus diesem Segment. Das Sample "No Good" von Plan B ist zum Beispiel diese Art von Video, die man in "Sciece of Sleep" wieder erkennt.
Um nicht zu weit abzuschweifen und dadurch den kompletten Film zu zerpflücken möchte ich nun resümieren, dass mir "Sciene of Sleep" wirklich sehr gefallen hat, auch wenn ich ihn doch schon zu ziemlich später Stunde genossen habe, wodurch es manchmal etwas schwer war, der Komplexität und der Sprunghaftigkeit des Filmes zu folgen. Alles in allem ist er wirklich sehr kurzweilig, manchmal sehr verwirrend, allerdings auf positive Weise. Ich fand es einen Genuss, mich dem Film hinzugeben und kann es auch nur jedem raten, dass es wirklich sinnvoll ist, sich so wenig wie möglich mit dem Inhalt des Filmes vorher zu befassen, um völlig frei und offen an die Sache rangehen zu können. Denn die Phantasie, die diesen Film umgibt, möchte ich fast schon magisch nennen...
8.5/10 Punkten