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kurz angerissen* erstmals veröffentlicht: 02.04.2013 Experimentalfilm, inzwischen designierter Kultfilm und zugleich doppelbödige Mediensatire. Der Selbstdarstellungsdrang des Killers fusioniert mit der Mittäterschaft der Medien in einem im höchsten Maße selbstreflektierten Stadium, eine Zusammenkunft, wie man sie im normalen Fernsehen unterbewusst immer wahrnehmen sollte, nur dass der Zusammenhang von den Medien selbst so weit wie möglich unsichtbar gemacht wird. Moralische Grenzen werden vollständig ausgehöhlt, was in den raffinierten Monologen des Soziopathen fließend zum Ausdruck gebracht wird. Im letzten Drittel verliert der Film bisweilen ein wenig seine Form, an seiner aufrüttelnden Wirkung ändert das aber nichts. *weitere Informationen: siehe Profil

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Die bitterböse belgische Satire auf Reality-TV und die Gier der Zuschauer nach Gewalt und Sensationen greift die Idee der harschen Heimkameraszene aus HENRY - PORTRAIT OF A SERIAL KILLER auf und spinnt sie konsequent weiter. Der absurde und pechschwarze Humor ergibt sich u.a. daraus, dass das Filmteam mit größter Selbstverständlichkeit dem Serienmörder bei seinen grausigen Taten zur Hand geht. Die Morde geschehen teils völlig beiläufig und werden damit so normal und banal wie die alltäglich gezeigte Gewalt in der Flimmerkiste. Eine echte Intensität erreichen die S/W-Bilder des frühen Vertreters des First-Person-View-Subgenres jedoch nur selten. Für einen Riesenfehler halte ich die Darstellung des Killers, dem im Gegensatz zum US-Kollegen Henry jegliche sympathische Seite fehlt - er ist nur ein überheblicher und geschwätziger Großkotz. Eine stärkere Identifikation mit ihm wäre reizvoll gewesen.

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Prächtig. Der Film hat meine Erwartungen vollends erfüllt. Ich würde auch nicht behaupten, wie Kos externes Review, dass der Film schwache Dialoge hätte, sondern die Pseudo-dokumentarische Prävension des Film in unterstützendem Maße gut durchgleitet. Die Handlung ist durchweg vorhanden und es wurde auch nicht soviel Wert auf gute Spezialeffekte gelegt, da der Film so und so Schwarz/Weiss ist und damit die Befriedigung des Gorehounds auf keinen Fall getroffen wird. Er ist brutal arangiert der Streifen und gibt perfekten Einblick in die Welt, ich würde nicht mal sagen Berufskillers, sondern eher eines Lebensunterhaltsbestreiters der härteren Gangart. Jedem intellektuell anspruchsvollen Menschen sei dieses Werk ans Herz gelegt, um genaue Einblicke und struktive Verstrickungen der Unbeteiligten zu Gewalttätern formen lässt, erleben und zumindest visuell erfahren zu können. Gruss an alle Freunde des guten schlechten Geschmacks ~~Bletch~~

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