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Sein Ziel ist der Irak: Geheimagent Polat Alemdar wird in das Krisengebiet geschickt, um einen Vorfall mit verheerenden Konsequenzen zu untersuchen. Amerikanische Elitetruppen haben das Basislager einer türkischen Einheit gestürmt und die vermeintlichen Alliierten deportiert. Ein blutiger Kampf gegen den brutalen Amerikaner Sam William Marshall entfacht, der ein skrupelloses und korruptes Regime führt und in dem von Krieg und Zerstörung aufgewühlten Land grausame Geschäfte betreibt.

So das ist er also der bis dato teuerste türkische Spielfilm und vermutlich finanziert vom Propaganda Ministerium, denn hinter der Geschichte steht klar ein multipler internationaler Rundumschlag. Kurden und Irakis bekommen ihr Fett weg, in Israel wird der Film vermutlich auch nicht gelaufen sein, aber richtig auf die Mütze bekommen die Amis, denn Tal der Wölfe ist sehr stark pro-türkisch orientiert. Aber egal, man kann sich ja auch mal das Weltgeschehen aus islamischer Sicht betrachten und ich bin sonst der erste der die Augen verdreht, wenn in vergleichbaren US Produktionen alle fünf Minuten die Stars and Stripes in Großaufnahmen ins Bild gerückt werden, aber ich denke hier ist Regisseur Serdat Akar doch ein wenig übers Ziel hinausgeschossen.
Dabei basiert alles in groben Zügen auf realen Ereignissen, wird aber hier ziemlich plump präsentiert. Allein der Anfang ist sehr unverständlich dargestellt. Da nehmen GI´s türkische Soldaten fest, da sie Terroristen vermuten, der Anführer sagt noch explizit ihnen Säcke burkamäßig über den Kopf zu ziehen, da sie "stolze türkische Soldaten" sind und was macht dann einer der Anführer der Truppe? Der schmeißt sich zuhause in seine Ausgehuniform, gibt sich die Kugel und schreibt seinem Bruder er solle seinen Tod rächen. Das würde ich mal einen klaren Fall von Überreaktion nennen.
Jetzt muß man ja nicht alles gleich als Politikum sehen, aber man kann seinen Nationalstolz auch sicher subtiler zelebrieren. Allein die Szene, bei der versehentlich ein Kind bei einer Hochzeit erschossen wird, hätte man unglaubwürdiger kaum präsentieren können. Zudem sehen die meisten inoffiziellen US Soldaten eher aus als hätte man sie aus der nächsten Rockerkneipe zusammengetrommelt, der jüdische Arzt betreibt einen illegalen Organhandel und als Krönung zeigt man nochmal die berühmte Szene aus Abu Ghraib, als eine Soldatinnen nackte Türken stapelt und verprügelt. Das mag zwar in Istanbuler Kinos für Jubelstürme gesorgt haben, überschreitet aber meiner Meinung nach oft die Grenze zur Geschmacklosigkeit.
Nichts gegen Patriotismus an sich, das gehört bei Filmen die sich mit Krieg beschäftigen ja beinahe schon dazu, aber wenn man es eben übertreibt, dann stört es doch das "Filmvergnügen" nicht unbeträchtlich. Filmisch kann man Tal der Wölfe ja kaum etwas vorwerfen, die Darsteller sind solide, die Sets sehen authentisch aus und auch handwerklich hatte man 1a Equipment am Start und unter normalen Umständen wäre der Streifen so im Bereich 5 oder 6 Punkte, aber trotz versuchter Neutralität waren das einfach verlorene zwei Stunden Propaganda-TV.
1/10

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