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Ende der 40er Jahre zog sich die Blutspur der sog. „Lonely Hearts Killers", einem Pärchen, welches alleinstehenden Frauen nach dem Leben trachtete, an der gesamten Ostküste der USA entlang. Nun erfährt diese wahre Begebenheit ihre filmische Entsprechung in dem gleichnamigen True-Crime-Thriller, welcher dank dem Gespür von Atmosphäre von Regiedebütant Todd Robinson äußerst fesselnd geraten ist.

Die Story: Der Heiratschwindler Ray Martinez Fernandez (großartig: Jared Leto) und seine Geliebte Martha Beck (noch besser: Salma Hayek) nehmen Ende der 40er Jahre über Anzeigen Kontakt mit alleinstehenden Frauen auf, um sich von ihnen aushalten zu lassen und sie dann um ihr Erspartes zu bringen. Anfangs treiben sie die jeweilig Betrogenen in den Suizid, doch Martha wird zunehmend eifersüchtiger und bald geschieht der erste Mord. Die Cops Elmer Robinson (John Travolta) und Charles Hildebrandt (James Gandolfini) sind ihnen dicht auf den Fersen...

Es ist schon erstaunlich, wie traumwandlerisch sicher es Regiedebütant Todd Robinson - der im übrigen der Enkel von der von John Travolta dargestellten Person des Polizisten ist - gelingt, einen atmosphärisch dichten Film zu schaffen. Das Szenario von „Lonely Hearts Killers" ist düster und - wenn die Gewalt ein ums andere Mal blutig eskaliert - durch seine blutige Drastik beinahe schon verstörend. Dieser Eindruck wird durch die äußerst differenzierte, psychologisch interessante Charakterzeichnung des Killerpärchens zwischen Liebe und Hass noch verstärkt. Salma Hayek und Jared Leto warten mit einer ihrer besten Performances überhaupt auf. Auch John Travolta als desillusionierter, harter Cop weiß durchaus zu überzeugen und der Film ist bis in die Nebenrollen glänzend besetzt. Die düstere Optik ist ebenso stimmig wie die eher zurückhaltend eingesetzte Musikuntermalung. Dass der Film dabei durch einen Off-Erzähler zuweilen etwas zu dokumentarisch und emotional unterkühlt wirkt, verzeiht man gern. Dass jedoch einige zynische Kommentare bei aufgefundenen Leichen und zotige Machosprüche im Umgangston der Polizisten schlicht deplatziert wirken, schmälern leider etwas den ansonsten durchaus positiven Gesamteindruck.

Fazit: Psychologisch äußerst plausibler True-Crime-Thriller, dessen Seriosität jedoch durch einige klägliche Humorversuche und einige regelrechte Gewaltexzesse konterkariert wird. Abgesehen davon ist „Lonely Hearts Killers" aber hochkarätig besetzt und entwickelt einen wahrhaft mörderischen Spannungs-Sog, der durchaus zu unterhalten vermag.  

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