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Das soll er also sein; der Film, über den alle diskuttiert haben. Der Film, der ein einziger Skandal sein soll. Der Film, der durchaus hätte besser sein können. Ron Howard verfilmt den Bestseller von Dan Brown und das ganze sollte ein spannender Thriller werden, der sich rund um den heiligen Gral, Jesus Christus und seine potenziellen Nachkommen drehen soll. Das Ergebnis ist leider alles andere als höllisch spannend und verliert sich etwas in einer merkwürdigen Belanglosigkeit.

Man sollte meinen, dass dieser Film hier ein unterhaltsamer Streifen ist, den man sich immer wieder anschauen könnte, aber letztlich geht alles bieder seine Runden. Howard reiht nur eine Verfolgungszene an die andere, ab und zu garniert mit einem Erklärungs-Intermezzo, was die Suppe auch nicht unbedingt wärmer macht. Dazu ist unter anderem auch die Darstellung zu lahm. Tom Hanks stolpert durch den Film mit einem dauerhaft unentschlossenen Blick in den Augen; Audrey Tautou holt auch nicht mehr als eine gackernde Schrulle aus ihrer Rolle raus und Jean Reno ist das typische Abziehbild eines Arschlochs, damit der Zuschauer auch weiß, wem er Mordgedanken senden kann.

Ian McKellen ist ohne Frage der talentierteste der Schauspieler, was aber auch nicht unbedingt ein Plus-Punkt ist. Seine Erklärungsnot ungefähr in der Mitte des Films ist zwar aufschlussreich und auch interessant, aber letztlich mit der Zeit auch so ernüchternd wie der Vortrag eines Realschülers über das selbe Thema, der nur das runterspult, was er auswendig gelernt hat. Paul Bettany gibt seiner Rolle das erforderliche mystische, aber etwas mehr über den Hintergrund seiner Figur und seine eigentlichen Beweggründen wäre auch ganz nett gewesen.

Was dem Film die ganze Zeit über an den Hacken klebt ist die Tatsache, dass Howard nur eine spektakuläre Jagd nach der anderen aneinanderreiht und das Geschehen damit irgendwie gezwungen daher kommt. Immer wenn man denkt, dass der Film jetzt seinen Höhepunkt gefunden hat, schüttelt Howard nach fünf Minuten eine weitere Verschwörung aus dem Ärmel - wäre toll, würde es nicht so unglaublich aufgesetzt rüberkommen.

Es ist auch nicht zu übersehen, was für eine unfreiwillige Blödsinnigkeit an manchen Ecken lauert. Wenn Hanks und Tautou in einem Wagen im Rückwärtsgang eine relativ dicht befahrende Straße (!!) entlang brausen, fragt man sich, ob man es hier mit normalen Menschen oder mit Superhelden zu tun hat. Und wehe man erklärt diese überdurchschnittliche Fahrkunst von Tautou mit der These, dass sie ja ein Nachkomme von Christus ist und Wunder vollbringen kann! Ach ja, auch ganz toll die Angelegenheit mit der Internetsuche im Bus auf dem Handy eines unschuldigen Mitfahrers.

Die vielfältigen Pointen des Films sind dann auch eher enttäuschend als unglaublich nervenzerreißend. McKellen wird Hals über Kopf überführt (*wie unerwartet...*); wie schon eben angedeutet stellt sich Tautou als Nachkomme von Jesus raus und vereint sich in einer herzerweichenden Szene mit ihrer Großmutter (*Schmalz*); und Hanks findet schließlich heraus, wo denn der Sarkophag von Maria Magdalena ist (*Aha*). Das Ergebnis ist einfach flach - nach der Diskussion erwartet man auch eine skandalösen Film, aber davon merkt man leider nicht viel. Howard reiht ein paar gelangweilte Schauspieler aneinander und schafft eine triste Verschwörungstheorie im Mantel eines halbherzigen Thrillers.

Fazit

Die spannenden Szenen werden viel zu oft von tristen Dialogen unterbrochen, die unmotivierten Darsteller stören die Kurzweiligkeit. Ron Howard zeigt uns zwar insgesamt einen relativ netten Freitagabend-Film, stellt sich aber ein Bein mit dem altbekannten Aufbau Marke Fernsehthriller und dem langweiligen Höhepunkt.

6/10

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