Die Welle der Belletristikverfilmungen boomt! Nachdem „Das Parfum“, um ein prominentes Beispiel zu nennen, die Kinosäle füllte, ist es der Filmindustrie nicht zu verdenken, dass sie auf dieser Welle weiterreitet. „The Da Vinci Code“ ist ebenso in diesem Sektor des Filmgeschäfts anzusiedeln. Ob es Ron Howard gelungen ist mit mehr Prominenz den Zuschauer befriedigend zu unterhalten, wird zu klären sein.
Um eines gleich zu Beginn klar zu stellen: Ich habe das Buch nicht gelesen. Jene die eine tiefschürfende Analyse über eine adäquate filmische Umsetzung orientiert am gleichnamigen Buch erwarten, werden somit nicht zufriedengestellt werden können.
Zur Story:
Robert Langdon (Tom Hanks) ist Symbolforscher und befindet sich aufgrund einer Vorlesungsreihe über die Bedeutung von Symbolen in der französischen Hauptstadt. Der Mord an dem Chefkurator des weltberühmten Museums Louvre, wirft jedoch seinen Parisaufenthalt auf den Kopf, denn er steht unter Mordverdacht. Der ermittelnde Inspektor Fache (Jean Reno), Anhänger der Glaubensgemeinschaft „Opus Dei“, ist von dieser Vermutung überzeugt, da der Leichnam des Museumsleiters voll von verwirrenden Symbolen und kryptischen Botschaften ist. Sophie Neveu (Audrey Tautou), die Enkelin des ermordeten, ist jedoch anderer Meinung und versucht zusammen mit Langdon, die mysteriösen kryptischen Botschaften zu dechiffrieren. So wird langsam aber sicher deutlich, dass die Spur die sie verfolgen, grundlegende Traditionen der Menschheit in Frage stellen, was insbesondere die Kirche nicht gut heißen kann. Es beginnt ein Wettlauf gegen Unmengen von Polizisten und fanatischen Gläubigen, um die Wahrheit der Menschheit herauszufinden.
Dynamisch, spannend, einfallsreich und keine Sekunde langweilig ist „The Da Vinci Code Sakrileg“. Ein genialer Plot, der logisch durchdacht und interessant präsentiert wird. Da Vincis Gemälde neu zu interpretieren und die Kirche als verschwörerische Institution zu stigmatisieren ist harter Tobak und absolut mein Geschmack. Die Inszenierung ist Howard sehr gut gelungen und er meistert den komplexen Plot souverän. Ein großer Pluspunkt ist der Atmosphäre zu verleihen. Düstere Filmpassagen und helle freundliche Kulissen, wechseln einander stimmig ab.
Darstellerisch ist „The Da Vinci Code“ vorzüglich besetzt. Tom Hanks spiel seine Rolle gewohnt gut und Audrey Tautou steht ihm diesbezüglich in nichts nach. Zu bemängeln ist Jean Renos Darstellung des verblendeten Kommissars. Wenig treibend mimt er den französischen Bullen und er vermag den Zuschauer nur wenig zu fesseln. Dies enttäuscht mich als Jean Reno Fan sehr.
Der Wohl am häufigsten formulierte Kritikpunkt ist, dass 150 bzw. 167min(Extended-Version) einfach zu lange sind. Hierzu ist zu sagen, dass man es wohl keinem recht machen kann. Da schimpfen viele darüber das der Film nicht alles adäquat vom Buch wiedergibt, aber erwarten eine kürzere Laufzeit. Was ist den das für eine Logik? Aber das nur mal am Rande. Der belanglose Vergleich mit PRO 7 „Galileo“ Pseudowissensdokus stinkt ungemein, denn immerhin wurde erst dieses Thema durch Browns Buch, von den privaten und öffentlichen Sendern aufgegriffen. Das man sich dann darüber beschwert, dass altes neu verkauft wird unterliegt eindeutig einem pseudokritischen Bewusstsein, was in den Krümeln sucht um irgendetwas bemängeln zu können.
Fazit:
„The Da Vinci Code Sakrileg“ ist ein spannender, dynamischer und sehr kurzweiliger Film, der perfekt zu unterhalten weiß. Jeder der ein wenig grübeln will beim filmischen Vergnügen sollte sich diesen Film anschauen. Einzig enttäuschend in diesem Film ist Jean Reno der zu fade spielt.
9 Punkte