Review

Ein solider Thriller mit einem schwachen Hauptdarsteller und einer faszinierenden Verschwörungs-Story. Wer das Buch kennt, wird trotzdem enttäuscht sein, denn zum einen fehlen 80 Prozent und dann werden einfach zu viele schwierige Rätsel in viel zu kurzer Zeit gelöst.

Da fehlt jeglicher Hirnschmalz und im Prinzip wird das Rad alle fünf Minuten neu erfunden. Bevor man überhaupt versteht, worum es in dem jeweiligen Rätsel geht, ist es auch schon gelöst. Naja.

Richtig blöd ist aber, dass man dem Hauptdarsteller Tom Hanks (aka Robert Langdon) trotz längerer Matte den Rätsellöser und superintelligenten Harvardprofessor für Symbolik überhaupt nicht abnimmt. Hanks überrascht zwar in der furiosen Auftaktszene sehr positiv – aber danach sieht er wieder aus wie Forest Gump.
Im Prinzip glaubt man bei ihm immer, dass die Lösung auf der Rückseite steht – was ja im Fall des Rosenrätsels sogar zutrifft.

Verglichen mit Hanks gefällt die weibliche Hauptdarstellerin Audrey Tautou dagegen sehr gut. Sie wirkt intelligent, hübsch und gleichzeitig etwas unschuldig, was natürlich hervorragend passt.Gemeinsam mit Forest Gump versucht sie das große Rätsel zu entschlüsseln. Im Prinzip soll dabei mithilfe von Leonardo da Vincis Bild „Das letzte Abendmahl“ der Heilige Gral entdeckt werden – der sich natürlich in Europa befindet (was ist eigentlich Amerika?). Aber mehr soll natürlich nicht verraten werden.

Im Kino war das Werk trotz übereinstimmender Verrisse von allen Kritikern (die der Legende nach bei der Erstaufführung in Gelächter ausgebrochen sind) sehr erfolgreich (mehr als 5 Mio Zuschauer). Aber soll oder kann man den Film wirklich empfehlen?

Zweifellos ist das Buch natürlich viel besser. Aber wirklich schlecht ist der Film dann auch nicht. Man kann ihn vor allem uneingeschränkt allen Leuten empfehlen, die das Buch nicht gelesen haben. Buchleser werden dagegen vor allem persönliche Umstände der Figuren und die Entwicklungen auf der Gegenseite (also die kirchlichen Verschwörer) vermissen.

Aber was solls.

Der Da Vinci Code ist nun mal ein Film und der hat viel weniger Zeit.

Deshalb ist die Filminszenierung natürlich etwas gehetzt – aber es bleibt dennoch spannend und hinzu kommt, dass die hier gesponnene Theorie einfach faszinierend ist.
Es spricht auch sehr für Regisseur Ron Howard, dass die Faszination auch im Film erhalten bleibt. (Es ist ohnehin ein Wunder, dass der Regisseur, der seine besten Filme ansonsten mit Russel Crowe macht, trotz des Tempos alles halbwegs intelligent erscheinen lässt).

Insofern ist der Da Vinci Code ein spannender Thriller. Der besser ist als die Durchschnittsware. Die Story ist streckenweise sogar grandios.
Schlecht ist aber ganz offensichtlich Hauptdarsteller Tom Hanks. Mit dem will man sich einfach nicht identifizieren - Schade.
Forest – das ist definitiv nicht Dein Fall.

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