Nachdem ich in den letzten Tagen seit Start des Filmes so viele unterschiedliche Meinungen gehört habe, war ich wirklich am überlegen, ob ich mir den Film anschaue. Aber da ich gerne Filme sehe, wo die religiöse Thematik auch einmal Kritisch (ob fiktiv oder nicht ist mir da eigentlich egal) angegangen wird, bin ich nun doch im Kino gewesen.
Und ich muß sagen, trotz aller negativen Kritiken war ich vom Film begeistert.
Dazu muß ich aber sagen, das ich das Buch nicht kenne.
Einen kleinen Inhalt werde ich mir jetzt sparen, da das hier eh fast jeder macht und man es ja auch überall nachlesen kann.
Ich fang mal mit der Atmosphäre ds Films an... Sie kommt eigentlich ziemlich gut rüber, die Locations sind auch gut gewählt und ausgeleuchtet worden.
Da ich noch nie im Louvre war, muß ich allerdings sagen, das mir das ganze doch recht steril vorkam. Ob's nun an den hohen Auflagen des Filmteams für die Drehgenehmigung lag oder nicht, kann ich somit nicht sagen.
Die Innenstadt von Paris sowie einiger kleiner Vororte, London, welches sich meiner Meinung nach sowie für solche Filme gut eignet, da man gerade in dieser Stadt die Mischung zwischen Altbauten und moderner Architektur gut erkennen kann.
Bei den Schauspielern bin ich etwas geteilter Meinung, da ich denke, das es jeder eigentlich viel besser kann. War in meinen Augen alles über dem Durchschnitt, aber keineswegs Oscarreif. Tom Hanks spulte seine Rolle gewohnt routiniert ab, ebenso wie Jean Reno, dem die Polizistenrollen scheinbar nur noch zu fliegen. Mensch, der Kerl hat noch viel mehr drauf!
Zu Audrey Tatuou kann ich keinen Vergleich stellen, da ich keinen ihrer vorherigen Filme gesehen habe. Aber so aus dem Bauch heraus würde ich sagen, hat sie mir eigentlich noch am wenigsten gefallen.
Ian McKellen hat mal wieder eine wichtige Rolle in einem Blockbuster bekommen, wobei er mir in manchen Szenen etwas zu durchgeknallt erschien.
Schön, Jürgen Prochnow mal wieder im Kno zu sehen, obwohl seine Screentime, genau wie bei Alfred Molina, doch etwas zu kurz war. Auch muß ich zugeben, das mir der Sinn seiner Rolle etwas abhanden gekommen ist.
Am besten hat mir dann noch Paul Bettany als geisteskranker Mönch gefallen. Seine Mimik und Gestik bei seinen Taten waren wirklich erschreckend.
Der Score von Hans Zimmer erinnerte mich an den von Hannibal, mehr in die klassische Richtung, aber diesmal mit mehr Melodie. Gefiel mir und fand ich eigentlich recht passend.
Die religiöse Thematik wurde ja bereits vor dem Film in allen Medien aufgegriffen. Durch einen angesetzten Boykott der Kirche bekam der Film, wie so manche vor ihm auch, eine gute Publicity. Jeder will den Film nun sehen, da die Grundmauern der Kirche in Zweifel gestellt werden.
Mittlerweile sollte eigentlich jeder wissen, das so ziemlich das meiste im Film gesagte absoluter Blödsinn ist, aber für einen spannenden Kinoabend hat es allemal ausgereicht.
Negativ fiel mir auf, das auf sehr viele Geheimbünde, verschollene Evangelien und weiteres eingegangen wurde. Sehr viel Fremdwörter und Namen wurden in den Raum geworfen, ohne wirklich ihre Bedeutung zu hinterfragen oder den Zuschauer aufzuklären.
Auch das Ende fand ich etwas zu schnell abgespult, als ob der Film schon lang genug war und mit aller Gewalt zum Ende kommen musste. Aber vielleicht ist das im Buch ja genauso.
Die wenigen vorhandenen Actionszenen zeichnen sich dann mal wieder durch die moderne "Wackelkamera" aus. Teilweise war es mir dann zu hektisch auf der Leinwand, passte nicht so ganz zum eigentlich relativ ruhigen Ton des Films.
8/10