Meiner Meinung nach war der größte und auch einzige Fehler, den sich die Produzenten bei Sakrileg geleistet haben, der, dass die Werbetrommel eindeutig zu viel gerührt wurde. Für sich alleine ist Sakrileg nämlich ein wirklich sehr guter Film, dessen Erwartungen aber durch die wehementen Marketingmethoden im Vorfeld so in die Höhe getrieben wurden, dass diese auf keinen Fall mehr erreicht werden konnten. Somit ging eine Menge des Publikums aus dem Kino und zog die Münder breit, weil ein wahrer Über-Film erwartet wurde.
Die klaren Stärken des Films sind für mich die einwandfreie, sehr authentische und beinahe wortgetreue Umsetung der Romanvorlage, was ansich auch kein großes Wunder ist, wenn Dan Brown sich persönlich zum Executive Producer hat küren lassen. Daneben bietet der Soundtrack, der von Hans Zimmer (nicht schon wieder Hans Zimmer...) wirklich gekonnt umgesetzt wurde (99-köpfiges Orchester) eine wahre Achterbahnfahrt, die durch das wirklich phänomenale musikalische Finale beendet wird. Hierbei liegt für mich ein echter positiver Kernpunkt des Films. Alle diejenigen, die das Buch vor dem Film gelesen oder den Film bereits gesehen haben, werden mir zustimmen, dass das Finale des Films wirklich bombastisch ist. Hierzu liefert Zimmer ein instrumentales Werk ab, was meiner Meinung nach wirklich fast konkurrenzlos gut ist. Persönlich bin ich ein großer Soundtrack-Fan und habe mich durch eine wirkliche Vielzahl von musikalischen Beiträgen gehört. Bei diesem Hans-Zimmer-Finale von Sakrileg haben sich bei mir wirklich die Nackenhaare aufgestellt.
Das dritte große Plus ist meiner Meinung nach das gekonnte und perfekte Casting. Natürlich war die Rollenvergabe Robert Langdons an Tom Hanks ein gewagter Schritt, da dieser für eine solche Hauptrolle beim ersten Blick völlig unpassend ist. Nachdem ich mich im Kino davon überzeugen konnte, dass er mal wieder eine gute Leistung abgibt, wurde ich wirklich beruhigt. Seine gute Leistung wird begleitet durch Jean Reno und Alfred Molina, die als Polizist und Bischof eine ebenfalls gute Leistung abgeben. Die Krone dürfen sich aber ohne Frage die großartige Audrey Tautou und Paul Bettany und Ian McKellen aufsetzen lassen. Von diesen dreien spielt ganz besonders Bettany als Albino-Mönch Silas so atemberaubend gut, dass eine Oscarnominierung beileibe keine Überraschung wäre.
Der vierte und mein letzter Pluspunkt ist die für mich ungeheuer wichtige Tatsache, dass Film dadurch so authentisch wirkt, weil fast ausnahmslos an Originalschauplätzen gedreht wurde, wobei der Dreh innerhalb des Pariser Louvres natürlich das Tüpfelchen auf dem "I" ist.
Kurzum: Ein wirklich gelungener Film voller guter Schauspieler mit einem sehr guten Drehbuch und einem bombastischen Soundtrack. Rundum gelungen!