Review

Nach diesem Einstieg erscheint es nahezu unvorstellbar, dass Regisseur Fabrizio De Angelis noch fünf weitere Teile „Karate Warrior“ drehte, welche mit jedem Nachfolger noch schlechter wurden.

Der 16jährige Anthony (Kim Rossi Stuart) besucht seinen Vater in einem Dorf auf den Philippinen. Hier hat der Gangster Quino das Sagen und als sich Anthony ihm in den Weg stellt, wird er beinahe zu Tode geprügelt. Meister Kimura (Ken Watanabe) nimmt sich des Jungen an und bereitet ihn auf einen Turnierkampf gegen Quino vor…

Immerhin wurden keine billigen Kulissen bemüht, sondern an Schauplätzen wie zunächst Manila, später in einigen Dörfern gedreht, während sich nicht wenige Einheimische über den Einsatz von Filmkameras freuen und munter drauf los grinsen. Davon ab sind die Kulissen auf der Habenseite zu verbuchen, womit die positiven Punkte bereits genannt sind.

Die uninspirierte Mischung aus „Karate Kid“ und „Karate Tiger“ versucht erst gar nicht, mit frischen Ideen aufzuwarten, sondern arbeitet ungelenk sämtliche Verlaufsmuster der genannten Beispiele ab. Hauptdarsteller Stuart hat allerdings die Ausstrahlung einer Scheibe Mortadella (und zwar die, welche den Kindern an der Wurstdecke obendrauf in die Hand gegeben wird) und offenbart auch im Kampf einige Defizite.

Überhaupt sind die Fights eher spärlich gesät, zumal das Drumherum mit Love Interest und Vater/Sohn Annäherung zuviel Zeit in Anspruch nimmt. Die Choreo fällt unterdurchschnittlich aus, da nicht wenige Schläge und Tritte die Gegner um einige sichtbare Zentimeter verfehlen und auch in Sachen Akrobatik sind rein gar keine Special Moves auszumachen. Mal abgesehen vom Drachenschlag, der auch nur deshalb besonders wirkt, weil diesem blaue Lichtblitze mitschwingen.

Während Meister Kimura von sich in der Dritten Person spricht (was eigentlich nur Winnetou vorbehalten ist) und dem Schützling gefühlte Inhalte von Glückskeksen vermittelt, darf natürlich nicht das Training mit Augenbinde fehlen und auch ein Fischfang ist enthalten, womit deutliche Parallelen zu „Bloodsport“ zutage treten. Vorm Finale darf der Held sogar noch ein Kind aus einem brennenden Haus retten, was allerdings erst mit Eintreten ins Freie sichtbar wird, da die dazugehörige Decke zuvor noch gar kein Kind enthielt.

Der Showdown gestaltet sich entsprechend lahm und in allen Belangen vorhersehbar und selbst die wenigen Bluteinlagen sind mit viel zu hellem Rot wohl eher an die Hammer-Filme der 50er angelehnt. Kampfsportfreunde schauen also beinahe ins Leere, wogegen Trashfreunde hier und da einige lustige Szenen aufschnappen und sich am kollektiven Versagen sämtlicher Mimen erfreuen können.
5 von 10

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