Review

Wenn man meine ersten Kurzkommentare mitzählt, dann ist dies mein 500. OFDb-Review. Als "Jubiläums-Review“ wollte ich eigentlich einige Zeilen über HOSTEL 2 schreiben. In letzter Sekunde habe ich mich jetzt aber doch dazu entschlossen, etwas über einen nicht ganz so bekannten Film zu schreiben.

Auf END OF THE ROAD wurde ich erstmals vor einigen Jahren aufmerksam. Auf einer englischen Website wurde der Titelname gemeinsam mit einigen anderen Filmen wie NEKROMANTIK oder GUINEA PIG aufgeführt. Dabei handelt es sich um Filme, die der BBFC gar nicht erst zur Prüfung vorgelegt werden...

Klar, wenn in einem Film zu sehen ist, wie ein Mann ein Huhn fickt, dann würden die Verantwortlichen bei der BBFC mit Sicherheit nicht freundlich lächeln...
Aber diverse andere Filme wie beispielsweise CANICHE, hätte man auf dieser Liste natürlich ebenso gut wie END OF THE ROAD aufführen können.

Nur sehr, sehr wenige Leute werden die Novelle von John Barth kennen (The End of the Road). 15 Jahre später wurde der Film END OF THE ROAD von Aram Avakian realisiert. Der "schwierige“ Inhalt wurde angepasst, im Film sind beispielsweise auch einige für Amerika wichtige Ereignisse aus den späten 60ern allgegenwärtig.

DER WEG IN DEN ABGRUND beginnt sehr interessant. Echte Fotos und Aufnahmen von Diktatoren, Kriegsverbrechen etc. sind zu sehen, dann ein Mann, der für eine sehr lange Zeit praktisch regungslos auf einem Bahnsteig steht. Ein Psychiater kann ihn dann dazu überreden, mit ihm mitzukommen. Gemeinsam gehen sie in ein grosses Haus voller Irren...

Ein Patient vergeht sich zum Beispiel in seinem Zimmer – wie ja bereits angedeutet – an einem Huhn. Glücklicherweise wird dies nicht besonders grafisch dargestellt; das arme Huhn hat die Dreharbeiten aber bestimmt nicht genossen...
Weit kontroverser ist eine Abtreibung, die deutlich grafischer dargestellt wird. Es überrascht mich auf jeden Fall nicht im geringsten, dass John Barth den Film als schrecklich und vulgär bezeichnet hat.

Es ist sehr schade, dass END OF THE ROAD im Mittelteil deutlich weniger interessant ist. Einige Filmpassagen sind trotzdem sehenswert, auch gegen Filmende werden noch einige Überraschungen geboten.

Wer "LSD-Filme“ oder amerikanische Kunstfilme aus den 60er-Jahren mag, sollte unbedingt versuchen, eine Kopie vom Film mit den sehr gut spielenden Hauptakteuren Stacy Keach, James Earl Jones und Harris Yulin aufzutreiben.
Die meisten anderen Leute werden mit diesem wirklich ungewöhnlichen Film so wenig anfangen können, wie ich mit SISSI – DIE JUNGE KAISERIN.

Die Benotung fällt mir nicht leicht. Viele Filmpassagen würde ich mit mindestens acht Punkten bewerten, einzelne sind jedoch weniger sehenswert. Hm… 6 Punkte.

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