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Mit Pulse hat die Remakewelle japanischer Horror- und Suspensefilme nun den Tiefpunkt erreicht. Schon bei der Fortsetzung zu Ring und dem nur mäßig spannendem Dark Water war die Luft raus, doch die Hollywoodvariante zu Kairo unterbietet das noch mal spielend.

Um nicht wieder enttäuscht zu werden, hab ich schon im Vorfeld meine Erwartungen niedrig angesetzt und Regisseur Jim Sorenzo gab sich alle Mühe dem gerecht zu werden. Das der Mann bisher nur Videoclips produzierte merkt man deutlich, denn für die Umsetzung eines Horrorfilms fehlt im schlicht das Talent. Zugegeben, streckenweise verblüfft Pulse mit schönen Bildern im Endzeitlook und einigen netten Schockeffekten, die zwar nicht wirklich unter die Haut gehen, aber zumindest kurzzeitig für Unbehagen sorgen.

Was einfach fehlt ist eine spannende und vor allem plausible Geschichte und gerade durch den zweiten Punkt fällt das Storykonstrukt wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Das ausgerechnet Horrorikone Wes Craven (Nightmare on Elm Street, Red Eye) sich für die Drehbuchadaption verantwortlich zeichnet ist ein wahres Armutszeugnis, der Mann hat offenbar nicht nur verlernt Filme zu machen sondern ihm scheinen selbst die einfachsten Grundbestandteile für einen passablen Gruselfilm abhanden gekommen zu sein.
Bisher gelang es nur zweimal japanische Geistergeschichten für den amerikanischen Markt gelungen aufzubereiten. Pulse bedient sich nicht nur schamlos bei Ring und The Grudge, noch schlimmer ist das nicht einmal gut kopiert wurde. Das Videoband das nach dem ansehen innerhalb von sieben Tagen zu Tod führt wurde gegen ominöse Internetbotschaften ausgetauscht, die sich wie ein Virus verbreiten. Überraschung, wer sich die gruseligen Clips ansieht stürzt sich schon kurz darauf in den Suizid oder zerfällt zu Staub. Immer mehr Menschen werden davon befallen, eine globale Epidemie entwickelt sich. Doch wäre das nicht schon beängstigend genug, es tauchen auch noch geisterartige Wesen auf die ihren Opfern die Lebensenergie aussaugen…

Geht die erste Hälfte des Films noch als durchschnittliches Ring-Plagiat durch, so enttäuscht besonders der zweite Teil durch einen Mix aus Sci-Fi und Endzeitmovie. Vor allem mit der Logik nimmt man es nicht so genau. Grundlegende Fragen, die sich zwangläufig ergeben, werden gar nicht oder nur unbefriedigend beantwortet. So bleibt bis zum Schluß die Frage offen um was für ominöse Wesen es sich handelt die hier über die Menschheit herfallen. Sind es Außerirdische, Geister oder was? Genauso ungeklärt bleibt wieso die Infizierten von einer Sekunde zur nächsten zu Asche zerfallen. Der Zuschauer ist der Dumme und wird ziemlich ratlos alleingelassen. Wie sich die Gestalten über das Internet und Mobilfunknetze verbreiten wird wohl auch so ein ungelüftetes Geheimnis bleiben. Letztlich sind die Gestalten nur Mittel zum Zweck und für den einen oder anderen Gruseleffekt gut, mehr als eine fade Körperfresser-Kopie ist Craven aber dabei auch nicht eingefallen. Immerhin stimmt gegen Ende die Kulisse, die besonders in ihren postapokalyptischen Außeneinstellungen gefällt. War zwar alles irgendwie schon mal da, siehe z.B. 28 Days later, wurde aber immerhin optisch nett verpackt. Der Flugzeugabsturz vor den städtischen Häuserschluchten ist wirklich hübsch und eines der wenigen Highlights in einem ansonsten ernüchterndem Horroraufguß.

Fazit:
Wieder ein unnötiges Remake dem es vor allem an Spannung und Atmosphäre mangelt. Die total bescheuerte Story um Wesen die sich über digitale Netze ausbreiten, raubt so fast den letzten Funken Glaubwürdigkeit. Zeitverschwendung!

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