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Fünf Männer und eine Dame treffen sich vor einem opulenten Haus in Hongkong. Alle wurden mit einem Brief dort hingelotst. Diese Herrschaften haben eine Menge auf dem Kerbholz und sind Mörder, Betrüger oder Ausbeuter. Nach kurzer Kennenlernphase betritt das Sextett das feudale Domizil, neugierig, was sie dort erwartet. Doch plötzlich schließen sich die Türen und Fenster und kurz drauf taucht überraschend die Polizei auf. Zudem geht im Haus ein Killer um, der nach und nach einen nach dem anderen dezimiert.

Der Film beginnt viel versprechend. Der Vorspann ist wirklich originell gestaltet und mit vielen schnellen Schnitten gespickt. Auch die Einleitung der Grundstory, die daraus besteht, dass man in kurzen, aber prägnanten Einblendungen die Geschichten des Sextetts erzählt bekommt, ist durchaus akzeptabel gelöst.

Mit zunehmender Spieldauer jedoch wird das ganze immer abstruser und neben dem Zuschauer verliert auch Regisseur Kobe den Überblick. Gegen Ende hin gibt es so viele Wendungen und Überraschungen wie sonst in fünf Filmen zusammen. Das kann durchaus gut gehen, wirkt hier aber vollkommen aufgesetzt.

Schauspielerisch hat man hier eine solide B-Riege an den Start gebracht. Ex-Rapper DMX, Ex-Kung-Fu Opa David Carradine, Ex-Charakterdarsteller Paul Sorvino sowie Ex-Hoffnung auf eine große Hollywoodkarriere Michael Madsen sind als Cast ganz passabel.

Das eigentlich Dumme an dem Streifen ist allerdings, dass die Charaktere der bösen Buben so dick aufgetragen sind, dass man irgendwann die Lust verliert darüber nachzudenken, was sich denn nun hinter dem Geheimnis verbirgt. Der coole Killer, der fiese Pate, der Ghetto-Nigger - sämtliche Klischees werden hier breitgetreten. Zudem nimmt der Film sich auch noch ernst und verzichtet gänzlich auf eine ironische Unternote.

So schlecht, dass man ihn ausschalten müsste ist "Last Hour" aber nun auch nicht geworden. Die eigentliche Story ist gar nicht mal so übel und auch die erste (der 500) Wendungen ist durchaus originell. Auch wenn ich wahrlich kein Freund von Hollywood-Blockbustern bin - ein anderer Script-Schreiber und bekanntere Darsteller hätten dem Streifen in diesem Falle gut getan. So bleibt unter dem Strich ein ganz nettes Filmchen.

Knappe 5 Punkte

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