Review

Diesen Film rettet auch die Mitwirkung von Laura Gemser nicht, wenn dies auch einer der wenigen Gründe sein mag, warum man sich diesen Film ansehen mag. Den Vergleich zu den Samurai-Meisterwerken Kurosawas, in denen Toshirô Mifune geglänzt hat, mag ich gar nicht mal ansprechen, aber auch gegenüber den durchschnittlichen Samuraifilmen ist dies nur ein schwacher Abklatsch, der noch dazu drei unsympathische Amis zu Helden hat, die die Kapitulation der japanischen Kultur vor dem amerikanischen Handelsgeist durch die Sicherstellung des Bushido Schwert sichern sollen, das von japanischen Patrioten in Sicherheit gebracht wurde. Natürlich erleben die Amis auch manche Übel, so wird einer von ihnen fast gezwungen ein Bad zu nehmen. Vor dieser Zumutung japanischer Zivilisation flüchtet der Barbar dann doch lieber durch das Fenster. Mit Tricks und der Hilfe der halbwestlich-halbjapanischen Laura Gemser gelingt es schließlich das Schwert aufs Schiff Richtung Vereinigte Staaten zu bringen, aber da gibt schon niemand mehr etwas darauf, da der Vertrag schon unter Dach und Fach ist. Die Schwertkämpfe sind bestensfalls durchschnittlich, die überdramatische Musik grauslich, daß während des entscheidenden Kampfes ein Erdbeben ausbricht selbst für das erdbebenreiche Japan lächerlich. Die angedeuteten Erotikszenen sind weniger als matt. Überall treffen die drei Amis auf englischsprechende Japaner und auf zwei japanische Frauen die gleich mit den "stinkenden weißen langnasigen Teufeln" Verbindungen eingehen - im abgeschotteten Japan der ausgehenden Tokugawa-Ära. Von der japanischen Kultur und Samuraiethik wird zwar ansatzweise gesprochen, ich bin mir aber sicher daß ein größerer Japankenner als ich es bin einige Fehler und Ungereimtheiten finden wird. Auf mich wirkt es jedenfalls mehr als ein Western bei dem Japaner mitspielen als ein echter Samuraifilm. Und dann schließlich das Faktum daß die bösen Kerle gewinnen und die japanischen Patrioten mit miesen Tricks hingemetzelt werden - so fällt ein brennender Wachturm so praktisch daß ein ganzer Trupp zu Kohle wird.

Laura Gemser gefällt mir natürlich in ihrer Samurai-Verkleidung, wenn auch der "weibliche Samurai" ebenso unglaubwürdig ist wie der "geborene Samurai" aus Amiland mit dem sie ins Bett geht (eine Brust ist sogar entblößt zu sehen!) Bemerkenswert scheint mir daß sie deutlich älter wirkt als in dem kurz davor entstandenen "Love Camp"-Trash von Christian Anders. Ihre schauspielerische Leistung entspricht hier dem der anderen Mitwirkenden, gefordert wurden sie alle vom Regisseur sicher nicht. Gemsers beste Nichterotikrolle ist dies sicher nicht, wenn auch der Film etwas erträglicher als der kurz darauf entstandene "Love is Forever" ist, der ebenfalls an seiner naiven US-Sicht asiatischer Realitäten krankt. "Die gnadenlosen Sieben" ist und bleibt ihre beste "ernstzunehmende" Rolle. Sie ist wohl doch in europäischen Filmen besser aufgehoben.

Details
Ähnliche Filme