Review

So, jetzt hab ich so ziemlich alle halbwegs populären Teeniekomödien der letzten Jahre durch und ein Fazit kann gezogen werden: egal wie albern es ist, was auf der Leinwand abläuft, alles steht und fällt lediglich mit dem Charme der Hauptfiguren.

Insofern bin ich ganz froh, daß ich mir die Mädel-Seite des üblichen Nimm-mich-brings-hinter-uns-Spielchens bis zum Schluß aufgehoben habe, denn Dennis Gansels Werk erfüllt sicher nicht die Voraussetzungen eines wirklich großartigen Films weit über TV-Niveau – aber er ist, wie im übrigen etwa auch „Schule“ weitestgehend sympathisch und das zählt am Ende.

Hier haben wir mal nicht die alte Story von der Entjungferung, sondern es ist noch ein wenig komplizierter: der weibliche Orgasmus ist gefordert. Liebelei und Romantik natürlich inbegriffen. Und das flotte Trio angehender Abiturientinnen bemüht sich hier sichtlich per Fahrradfahrt, Kontaktanzeige oder Chatkontakt zum Höhepunkt und zum Glück zu kommen.
Dazwischen gibt’s reichlich Albereien, Partys, Gezicke mit Klassenschlampen und was noch alles so dazugehört. Die Jungs kommen auch nicht zu kurz, vom Ego-Macho, über den Bandleader bis zum verständnisvollen Nachbarsjungen von nebenan sind alle Archetypen enthalten und es muß sich noch nicht mal irgendwer die Genitalien verharken oder irgendwo festkleben. Prosit.

Die meisten Punkte macht aus meiner Sicht die geheime Hauptdarstellerin Inken alias Diana Amft, die es schafft, leichte Unerfahrenheit und Naivität niemals in Doofheit umkippen zu lassen. Als sarkastischen Gegenpart hat man dazu Felicitas Woll gestellt, deren Rolle sich aber im Gegensatz nie so ganz entwickeln kann, als wüßten die Autoren nicht, wo sie mit der Figur hinwollen. Karoline Herfurth als stille Dritte im Bunde ist mit dem Bandleader-Handlungsstrang am schlechtesten bedient, der erinnert in der Anlage nicht nur manchmal an „La Boum“-Schwärmereien, sie muß auch ein derart stilles Mäusele spielen, daß ihr das eigentlich keinen großen Spaß gemacht haben kann.

Leider ist „Mädchen Mädchen“ mehr ein Aneinanderreihung von Episoden als ein Zusteuern auf einen großen Höhepunkt und auch die finale Fete fällt eher schmal aus. Immerhin erlaubt sich das Skript ein Zuckerle, als Inken beim finalen Versuch, jetzt auf einmal doch noch beim Nachbarsjungen zu landen, zurückgewiesen wird. Ihre zweite Begegnung daraufhin mit einem schon etwas älteren Typen wirkt da ein bißchen aufgesetzt.

Trotzdem kann man sich mit dem kompakten Film einen schönen und relativ harmlosen Abend machen. Hier und da blitzen mal ein paar (schöne) Brustwarzen auf, die Bettszenen entbehren aller Geschmacklosigkeiten und die einzige Grossoutsequenz, ein Problem mit einem Penisring ist tatsächlich ganz witzig geworden.
Insgesamt wiedersehbar – schon das Beste, was man so einem Sex-Komödchen bestellen kann. (7/10)

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