Ein gut gespieltes und überzeugendes, aber leider zu kurzes Drama über das grosse Thema „Freundschaft“.
Karl (Daniel Brühl) ist überzeugt sein Leben im Griff zu haben. Eine entsprechende Ausbildung mit gutem Job ist seine Bestätigung. Allerdings hat er dort noch nicht Hans (immer wieder stark: Jürgen Vogel) kennengelernt, welcher Karl das wahre Leben offenbart: Spass, Frauen, Spontanitäten. Dabei verliebt sich dieser in die Freundin von Hans, Stella (Sabine Timoteo). Die neue Freundschaft wird dabei auf eine schwere Probe gestellt..
„Ein Freund von mir“ ist wunderbares deutsches Kino, jedoch ohne jegliche Innovation. Die Dreiecks-Geschichte der ungleichen Freunde sowie einer Frau in der Mitte – schon oft gesehen, oft auch besser. Trotzdem hat „Ein Freund von mir“ einen gewissen Charme, auf den man nicht verzichten will. Woran liegts? Ganz einfach: Schauspielkunst!
Die drei Hauptdarsteller Vogel, Brühl und Timoteo passen perfekt zusammen. Speziell Jürgen Vogel spielt fröhlich wie ein Kleinkind. Einige Szenen könnten wirklich 1:1 aus dem wahren Leben stammen, solch eine Freude wird präsentiert. Durch diesen Zusammenhalt wird der Film zu einer wahren Theaterdramatik, was sehr gut gefällt.
Aber dann bleibt eben doch der bittere Nachgeschmack, dass man schon alles irgendwo gesehen hat. Und durch die eher kurze Laufzeit werden einige Charakterzüge nicht genug behandelt. Zu schnell geht es rauf und runter, zu schnell wird das Finale abgestempelt.
Fazit: „Ein Freund von mir“ ist schönes Schauspielerkino, welches nicht mit neuen Grundideen überzeugen kann, aber das Thema „Freundschaft“ doch nett rüberbringt. Einige Minuten mehr hätten dem Film jedoch gut getan. So bleibt er, trotz grossartigen Schauspielern, nur ein Fast Food-Film für zwischendurch – schnell verspeist, schnell vergessen. 7/10