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Ein Mädchen, das bis vor einem halben Jahr an epileptischen Anfällen litt und aus einem streng religiösen Elternhaus stammt, zieht in den frühen 1970er Jahren in Tübingen in ein Studentenwohnheim, um dort Pädagogik zu studieren. In der Stadt kann sie ein deutlich freizügigeres Leben führen als in der heimischen Provinz, doch die dadurch gestörte Beziehung zu ihrer konservativen Mutter macht ihr zu schaffen und die Anfälle kommen stärker zurück als zuvor.

Der Film vermeidet Klischees und setzt sich sehr behutsam mit dem Thema Besessenheit und Exorzismus auseinander. Es handelt sich also nicht um einen Horrorfilm, sondern um ein ernstzunehmendes Psychodrama. Was dem Film dabei besonders gut tut, ist seine agnostische Perspektive, aus welcher heraus sich die Besessenheit des Mädchens auch als psychische Reaktion auf die einengende, äußerst streng-religiöse Erziehung durch die Eltern verstehen lässt. Dank der beeindruckenden Kameraführung erzeugt der Film trotz seiner Ernsthaftigkeit zuweilen eine gruselige Atmosphäre, was die Wirkung ebenso verstärkt wie Sandra Hüllers souveränes Schauspiel. Leider treten aber nicht alle Schauspieler so professionell auf wie die Hauptdarstellerin. Dennoch ein bemerkenswerter Film.

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