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"Ich sag"s nicht gerne, aber es gibt nur drei gute amerikanische Zombiefilme und die hat alle Romero gedreht". Welch Einleitung eines Videothekars, der feststellt, dass alle Zombiefilme außer Haus sind, quasi als Lehrfilme für die Bevölkerung, seit diesen erschreckenden Radiomeldungen. Ganz anders reagiert der kleine Waffenclub im nahen Gehölz, alles IQ-Zero-Kandidaten in Camouflage. Lässt man mal die grobe Rahmenhandlung beiseite, ist "Hide And Creep" eine weitere Zombiekomödie, die kein Hehl um das geringe Budget macht und sich nie ernst nimmt. Der eine hält den stinkenden Einbrecher für einen Landstreicher, der nächste Zombies für "Typen in schwarzen Hubschraubern, die Kühe verstümmeln", an schrägen Landeiern fehlt es dieser Independentproduktion wahrlich nicht. Das kleine Kaff Thorsby hat ein Problem, zu deutsch: Untote, welches auf amüsante Art angegangen wird, während im Splatterbereich viel Gestümper herauskam. Der Witz kann sich gerade in den Dialogen hören lassen, davon lebt dieses kleine, unaufgeblasene Filmchen , das sich durch die Eigenständigkeit zum charmanten Pausenfüller entwickelt. Ob die Untoten nun ursprünglich Terroristen oder Aliens waren, können die schlicht gestrickten Helden, fernab jeder Teenie-Hübschie-Optik, auch nicht klären, für Clark ist das Footballspiel sowieso interessanter als die ganzen Leichen, Michael hätte (nackt im Wald und von der Freundin verlassen) vor allem seinen 64er Mustang gerne wieder. Eine versteckte, ernthafte Gesellschaftskritik wie bei Romeros Trilogie der Untoten verbirgt sich mitnichten in diesem schlichten Plot, dafür nimmt man ganz offen augenzwinkernd den konservativen American Way of Life auf die Schippe. Richtig geklärt wird dabei zwar gar nichts, dafür treffen abstruse Interessen bei der Zombiejagd aufeinander, Stichwort: extraterrestrische Analsonden. Im O-Ton ist das noch trockener als in der manchmal fehlerhaften deutschen Synchro. Als kleines Manko erweist sich das recht verhaltene Kunstblutaufkommen, da wäre vielleicht gerade in Richtung schwarzen Gorehumors mehr drin gewesen. Dennoch kann "Hide And Creep" recht gut unterhalten, persiflieren statt repetieren der großen Klassiker und Vorbilder ist eben doch inmitten der mittlerweile unzähligen zur Mode verkommenen Rip Ofs ein gutes Rezept. Und technisch waren Splatterfilme wie "Bad Taste" auch nicht hochwertiger, nur eben viel blutiger.

Fazit: Das ist zwar kein Funsplatter der ganz blutigen Art, wie man annehmen könnte, aber einige Gags dieser Horrorkomödie zünden erstaunlich gut. Für Low-Budget-Fans einen Blick wert. 5/10 Punkten

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