Verbotene Zärtlichkeiten
Ein Film, der irgendwie krank und gestört ist, aber dennoch eine faszinierende Story aufweist. Regisseur „Jean-Claude Roy“ der für seine Erotikfilme bekannt ist, präsentiert uns mit „Verbotene Zärtlichkeiten“ ein Französisches Erotik Drama, was etwas plump daher kommt.
Story:
Paris im Herbst 1935 - Beginnen tut der Spaß mit ner recht lustigen Musik, Gestöhne und einem Typ, der erst ein Liebespärchen beim Sex mit einem Revolver abknallt und dann sich selbst. „Sylvie Dumarcay“ muss zu ihrem Vormund „M. Pierron“ …
„M. Pierron“ (Jean Antolinos) hat kein Interesse „Sylvie Dumarcay“ (Obaya Roberts) zu beherbergen und bei sich aufzunehmen. Er zieht es vor nach dem Prinzip der „Lust“ zu leben und vergnügt sich lieber mit seinen Dienstmädchen wie zum Beispiel mit „Henriette“ (Brigitte Lahaie). Da ist kein Platz für „Sylvie“ übrig. Dieses wurde ihr unmissverständlich klargemacht. Sie darf nicht um ihre verstorbenen Eltern trauern, darf sich keine Erinnerungsfotos von ihnen aussuchen, darf nicht zu Gott beten und noch nicht mal weinen. Sie muss also weg …
„Sylvie Dumarcay“ wird in ein französisches Mädchenpensionat gesteckt, das den britischen Erziehungsstiel mit der Philosophie des Stoizismus verbindet und pflegt. Es beherbergt acht junge Mädchen, die alle wohlhabende Eltern haben, die aber keine Zeit haben sich um ihre Töchter zu kümmern. Für die sittliche Erziehung ist ihnen kein Geld zu schade, zur Freude der strengen Direktorin „Geneviève“ (Véronique Catanzaro) (bekannt auch aus „Rache der lebenden Toten“). Anfangs hat die christlich geprägte „Sylvie Dumarcay“ Schwierigkeiten in ihrem neuen Zuhause in der Gemeinschaft, doch schnell schließt sie eine Freundschaft und findet Anschluss bei „Clair“.
Madmosell „Sylvie Dumarcay“ ist bisher ein gottgefälliges Mädchen gewesen, das noch keine Erfahrung mit dem anderen Geschlecht gemacht hat, was man von den anderen sieben Mädchen nicht sagen kann, so dauert es auch nicht lange und die Verführung nimmt ihren Lauf und sie wird selbst aktiv und findet Gefallen daran. Lesbische Spiele treibt man jetzt bei jeder besseren Gelegenheit, sei es in der Badewanne in einem Milchbad oder unter der Zudecke. So besteht der Alltag aus lernen bei der strengen Lehrerin „Maximilienne“ (Catherine Leno), sich beobachten lassen vom Schuldiener und Voyeure „Julien“ (Bernard Musson) und lesbischen spielen untereinander.
Eines Tages taucht „Georgina“ (Jean-Claude Dreyfus) eine neue Lehrerin auf die zu gleich auch stellvertretende Direktorin ist. Diese ist nicht nur sonderlich, (woran das wohl liegt, *g*) sonder auch von einer sadistischen Ader geprägt. Neben Züchtigungen die hier weniger der Erziehung als dem Lustvergnügen von „Georgina“ dienen, kommt Er/Sie auf so spaßige Ideen wie eine Art Pferderennen nur mit Menschen zu praktizieren, zwingt andere anderen Leid zuzufügen und betätigt sich sonst gern mit körperlicher wie psychischer Folter und Misshandlungen. „Geneviève“ hat sich in ihn verliebt, und nun lüftet sich das Geheimnis, was eh schon von Anfang an klar war, dass „Georgina“ ein von der Polizei gesuchter, geflohener Mörder ist, der sich im Pensionat versteckt, hält ein „Mann“ ist. (Pfui, ne sadistische Transe)
„Sylvie Dumarcay“ ist mittlerweile vom gottfürchtigen Schäfchen zu einer Domina mutiert, und wie es sich erahnen ließ, hat sie sich in die olle Mörder Transe „Georgina“ verliebt. Direktorin in Paris, Mädchenpensionat wegen Misshandlungsvorfällen mittlerweile geschlossen, 2 Monate später „Sylvie Dumarcay“ hat den Spieß umgedreht und gibt jetzt bei „M. Pierron“ den Ton an, schmeißt „Henriette“ noch aus dem Haus und nimmt dafür „Georgina“ auf. „M. Pierron“ darf jetzt auf allen Knien rumrutschen und die Füße von der neuen Herrin Domina „Sylvie Dumarcay“ küssen. Ende gut alles gut.
Also so etwas Schräges, Krassen und zu gleich auch Faszinierendes habe ich auch selten gesehen. Einerseits ist der Streifen total trivial und andererseits originell. So richtig weis ich nicht was ich davon halten soll. Die Story selbst bezeichne ich mal als zwar billig aber interessant. Das Thema ist mal was anderes und verlangt etwas Gewöhnung, denn hier wird ein Krimi mit einem Erotik Drama vermischt. Die Umsetzung scheint mir gelungen. Zur schauspielerischen Leistung gehörte nicht viel dazu und das Szenenbild ist auch so weit in Ordnung.
Erotik wird hier dargestellt in Form von sechzehn Tittchen die über den Bildschirm hüpfen und lesbischem Tächtelmächtel, das aber nur angedeutet wird, mehr als in Milch planschen ist im Prinzip nicht drin und selbst das sah im alten Ägypten 46 v. Chr. bei Kleopatra irgendwie erotischer aus.
Alles im allem, ein ziemlich einförmiger Film, der etwas bedrückend wirkt, minimale Spannung hat, eine recht gute Atmosphäre bietet und etwas Unterhaltung. Ob das ausreicht? Schlechteres gibt es definitiv noch auf dem Markt. hmmm…
Fazit:
Da ich dabei nicht eingeschlafen bin und die Story, bei der man sich anscheint, Mühe gegeben hat recht interessant war bin ich bereit diesen bizarren Streifen zu Bewerten mit großzügigen 5/10