Nach BLUTJUNGE MÄDCHEN ZUR LIEBE GEZWUNGEN hat X-Rated nun also auch dieses Filmchen von Jean-Claude Roy veröffentlicht...
Es ist ja toll, dass es immerhin einige wenige Firmen gibt, die viele solcher kaum bekannten Filme auf DVD veröffentlichen. Dennoch nerven gewisse Falschinformationen und die oft lächerlich-reißerischen Inhaltstexte (siehe zum Beispiel ES BEGANN UM MITTERNACHT, der als MONDO BRUTALE 2 veröffentlicht wurde).
Einige Händler haben vor der Veröffentlichung des Films folgenden "Pressetext" erhalten:
Sylvie ist süße 16, als sie die Eltern verliert. Der Vormund schickt das blutjunge Mädchen in ein teures Pensionat, das einen ausgezeichneten Ruf besitzt. Doch hinter den exklusiven Mauern sieht die Wirklichkeit ganz anders aus. Die perverse Direktorin führt ein sadistisches Regime – die Mädchen sind Opfer qualvoller, erotischer Folter Spiele. Da entdeckt Sylvie, dass die Direktorin ein Mann ist... Ein exzessives, lasterhaftes Inferno beginnt! Was haben wir den da? Was auf den ersten Blick als simpler Erotikfilm aussieht, erweist sich beim ansehen als großes französisches Kino.
Na klar, UNMORALISCHE INTERNATS-SCHÜLERINNEN ist ganz großes französisches Kino... Ich müsste bestimmt Stunden lang überlegen, bis mir vielleicht ein anderer Film aus Frankreich in den Sinn kommen würde, der mit diesem Meisterwerk vergleichbar ist...
Jean-Claude Roy hat viele Filme gedreht; hauptsächlich Erotikdramen, Sexkomödien und Hardcore-Spielfilme.
UNMORALISCHE INTERNATS-SCHÜLERINNEN ist jedoch erstaunlich zahm – vergleichbar mit MÄDCHENPENSIONAT. Die beiden Filme sind auch etwa gleich uninteressant.
Insgesamt leben acht jüngere Frauen im Internat. Sie ziehen sich mehrmals aus, wirklich erotische oder gar etwas explizitere Lesbenspielchen sieht man jedoch nie. Kleine S/M-Passagen gibt es zu sehen – auch diese sind nie spektakulär.
Und der Humor? Hm, wer einen Mann als Frau verkleidet grundsätzlich lustig findet...
Was die technische Realisation betrifft, überzeugen solche französischen Produktionen immerhin meistens. Die Franzosen haben in Sexfilmen normalerweise viel Wert auf die Ästhetik gelegt. Sets, Kostüme, Aufnahmen usw. überzeugen auch hier.
Wenn ein Film jedoch einen "Inhalt" wie EDUCATION ANGLAISE hat, nützt dies aber leider kaum etwas...
Hätte ein Regisseur wie zum Beispiel Jesus Franco oder Lee Frost diesen Film gedreht, wäre er (auch ohne mehr Sex oder Gewalt) durch die "rohe" Machart automatisch sleaziger geworden – und meiner Meinung nach somit bestimmt zumindest etwas sehenswerter.
Es gibt wirklich keinen Grund, weshalb man sich UNMORALISCHE INTERNATS-SCHÜLERINNEN anschauen sollte.
Unzählige vergleichbare französische Produktionen sind weitaus sehenswerter. Ein Klassiker wie beispielsweise PUSSY TALK bietet nicht nur deutlich mehr Erotik/Sex, er ist auch viel abwechslungsreicher, amüsanter und kurzweiliger.
Ach ja:
Klar, auch andere Firmen hätten den Namen Brigitte Lahaie in großen Buchstaben auf das DVD-Cover gedruckt. Lahai drehte zu dieser Zeit keine Pornos mehr, in EDUCATION ANGLAISE spielt sie nur eine kleine, unwichtige Nebenrolle.
3 Punkte