Connery, Hoffman und Broderick machen einen Bruch. Doch einer wird geschnappt.....
Story:
Adam (Matthew Broderick) hat sein Studium hingeschmissen und kehrt nach Hause zurück. Vater Vito (Dustin Hoffman) ist fassungslos. Bei einer Familienfeier ruft Adams Opa Jessie (Sean Connery) an. Der alte Mann hat sich mit einem Polizisten geschlagen und sitzt nun in Haft. Seine Neffe fährt zum Gericht, um die Kaution zu stellen. Als er sich bei einem Kaffee mit seinem Opa unterhält, schlägt er ihm einen Einbruch vor. Opa Jessie ist ein kleiner Einbrecher wie er im Buche steht. Anfangs skeptisch will Vito von dem Unternehmen abbringen. Er mag seinen Vater nicht besonders und will nicht, dass sein Sohn eine Fehler begeht. Schließlich lässt er sich aber überreden, doch ein Teil des Trios wird geschnappt....
Netter, unterhaltsamer Mix aus Gaunerkomödie und Drama. Die Story ist recht simpel gestrickt, denn die Stärke des Films liegt bei den drei prima harmonierenden Schauspielern. Da der Bruch nicht so verläuft wie erwartet muss, man sich was einfallen lassen. Aus dem anfänglichen Spaß wird eine traurige Katastrophe, führt aber Vater und Sohn letztendlich zusammen. Die unangenehmen Folgen des Einbruchs können nur mit einer schwerwiegenden Entscheidung abgemildert werden. Das kleine, aber feine Drama legt dabei viel Wert auf Charakterzeichnung und greifenden Dialogen. *schnüff*
Musik:
Auf Musik wird hier zum allergrößten Teil verzichtet. Nur beim Bruch selber wird Musik eingesetzt, um das Unternehmen spannender zu gestalten. Das gelingt auch. In den sentimentaleren Momenten harmoniert ein Mix aus Klavier und Geige miteinander. Insgesamt dezente Musik, die die Stimmung des Films aber gut rüberbringt.
Atmosphäre:
Der Film bringt einem zum Lachen und zum Nachdenken bzw Trauern. Dabei nimmt der sich der Film anfangs viel Zeit für die Hauptfiguren, denn der eigentliche Einbruch findet erst nach einer Stunde statt.
Zum einen haben wir da den Sohn, der sein Studium abgebrochen hat und nach Hause zurückgekehrt ist. Er war mit seinem vorbestimmten Leben nicht länger zufrieden und möchte sich selber finden. Der kauzige Vater ist davon gar nicht begeistert. Sein Leben lang hat er für eine Zukunft des Sohns sich abgeschuftet, um nun zu sehen, wie der alles hinschmeißt. Zu allem Überfluss ruft eines Abends Opa Jessie an.
Nach einer Standpauke von seinem Vater, wie schlecht sein Opa ist, fährt dam zum Gericht, um seinen Opa mittels Kaution freizukaufen. Besonders die kleinen, liebevollen Details machen den Film so sehenswert. Da will Jessie nämlich die restlichen 300 Dollar des Kautionsgeldes in seine Tasche stecken, statt sie dem Neffen wiederzugeben.
Grandios ist auch das Essen bei Vito, als Jessie Adams Freundin klar macht, was er von ihrer Arbeit hält. Diese macht Geld mit krebskranken Menschen, in dem sie deren Wohnungen ein halbes Jahr vor ihrem Tod kauft....
Adam hat einen Coup vor, dem er am liebsten mit seinem erfahrenen Opa durchziehen möchte. Als Vater Vito auch mitmachen soll, ist der gar nicht begeistert. Dank Opa wird er aber in mehreren Dialogen und dank Erinnerungen an die Vergangenheit auch überzeugt. Der heute so bürgerliche Vito war früher auch ein schlimmer Finger. Die Vorbereitung erfolgt mit viel Humor, wo bei Jessie seinem Neffen gern von den alten Gaunerzeiten erzählt. Was davon nun Wahrheit und Lüge ist wage ich hier mal nicht zu beurteilen. Auf jeden Fall kann man sich ein Grinsen nicht verkneifen.
Der Bruch selber ist spannend und professionell inszeniert. Das Trio überwältigt den Wachmann und stiehlt die Laborproben. Als Adam zurückrennt, weil er ein Buch vergas, geschieht die Katastrophe. Er kann zwar seinen Kumpanen noch die Notizen zuwerfen, wird aber verhaftet. Was nun?
Adam will schweigen, Jessie auch, aber Vito verrät sich und seine Vater. Kurz vorher gelingt es Jessie aber noch einen Deal mit dem Auftraggeber zu vereinbaren. So kommen Adam und sein Vater glimpflich davon. Die Gewissenbisse und Gefühle der Figuren kommen hier besonders gut zur Geltung. Vito fragt sich zum Beispiel, ob er nun seinen Sohn entlasten soll und damit seinen Vater verraten soll.
Das Ende gehört zu den traurigsten, dass ich je gesehen habe. Jessie stirbt im Knast, nur sein Neffe besucht ihn dort. Der redet seitdem kein Wort mehr mit Vito. Bei einem Familienfest finden aber beide wieder zusammen und beerdigen die Asche Jessies zusammen.
Zum Ende drückt der Film stark auf die Emotionsschiene, während der erste Teil viel humoriger ist. Der Umschwung gelingt aber mit viel Gefühl, so dass man als Zuschauer keinen „Gefühlshammer“ vor den Kopf bekommt.
Weiter kann man sich wechselnd in jede der drei Hauptfiguren hineinversetzen, was vor allem den umwerfenden Schauspielern zu verdanken ist. Oscarverdächtig Leistungen in dem Film!
Schauspieler:
Der Star des Films ist Sean Connery. Als Opa, der gewaltig was auf dem Kerbholz hat, ist der Mann einfach urig. Dazu kommen viele lockere Sprüche und ein granteliges Auftreten. Auf seine alten Tagen läuft der kauzige Connery zur Höchstform auf. Eine superbe Leistung als alternder Gauner, der sich nie klein kriegen lässt. Er verliert der Figur viel Sympathie und einen Schuss Lebensweisheit
Dustin Hoffman spielt Vito, den Sohn Jessies. Auch wenn zwischen den beiden nur ein paar Jahre liegen, verkörpert Hoffman den Sohn mit viel Hingabe. Die wechselnde Abneigung und das hingezogen fühlen zu seinem Vater ist klasse. Vor allem die Dialoge zwischen ihm und Connery sind klasse. Auch Hoffmans Ausbrüche zeigen, dass in ihm noch ein anderer Mensch steckt, der seinem Vater ziemlich ähnlich ist.
Zu guter letzt ist noch Matthew Broderick über. Der Sohn, der noch nicht trocken hinter den Ohren ist, wird von ihm ebenfalls glaubwürdig dargestellt. Als Neffe, der sich eher zu seinem Großvater, als zu seinem Vater hingezogen fühlt überzeugt er. Brille und Anzug verstärken diesen „unbefleckten“ Eindruck noch.
Fazit:
Unterhaltsamer Mix aus Komödie und Drama mit hervorragenden Darstellern, besonders Connery ist weltklasse. Die Story ist recht simpel, aber komplett auf die drei Hauptcharaktere zugeschnitten. Speziell das traurige Ende geht ans Herz. Schade, das solche Filme heute nicht mehr gedreht werden :-(