Das Zuchthaus der verlorenen Mädchen (1974)

Trotz des Zutuns eines berühmten Regisseures (Debüt für Jonathan Demme, dem Macher von "Das Schweigen der Lämmer" und "Philadelphia") kein absoluter Klassiker des WIP-Genres. Dazu ist das "Zuchthaus..." viel zu bieder und zu vorhersehbar. So lieferte Demme in seinem Erstling fast schon einen Lagerfilm von der Stange ab, der keine großen Überraschungen bietet, sondern eher mit einer seltsamen Behäbigkeit nervt.

Für Women in Prison-Geübte ist "Caged Heat" (OT) ohnehin nur absoluter Durchschnitt: Mädels nackt beim Duschen, eine in der Isolierzelle, dann der große Ausbruch. Es darf viel geballert werden, doch letztendlich ist der Streifen nur mäßig interessant. Wer sich von Franco bis Ilsa schon mal durch sämtliche Outputs durchgeglotzt hat, der wird hier keinerlei Neuerungen feststellen. Manches kann man satirisch verstehen, muss man aber nicht. Im reichhaltigen Schaffensspektrum von Produzentenlegende Roger Corman ist "Caged Heat" (OT) ebenfalls kein allzu herausragendes Werk geworden. Zudem nervt das penetrante Overacting von Juanita Brown ungemein.

Fazit: Fast unfreiwillig durch den Namen Jonathan Demme veredelt, durfte der schon sein Talent vielerorts unter Beweis stellen, aber eben nicht hier. Streckenweise nicht mal richtig sleazig, sondern so langweilig wie der Knastalltag selbst, wird eine einfach gestrickte Räuberpistole abgenudelt, die garantiert nicht zur Allgemeinbildung in Sachen Sexploitationkino gehört.