Review

Es ist schon ein Trauerspiel, was das Leipziger DVD-Label Kinowelt H.E. derzeit mit unserer mega-erfolgreichen, trashigen Sexfilmreihe "Schulmädchen-Report" so alles anstellt. Anfangs ging es ja noch ganz gut los, in dem man offenherzig ankündigte, alle Filme, in ihrer längsten noch erhältlichen Fassung, auf DVD zu bringen. Und zumindest bei Teil 1-5 hat man sich auch daran gehalten, wennauch Teil 2 dennoch nur leicht gekürzt erschienen ist. Doch anscheinend kann die, mit über 100 Millionen Kinobesucher insgesamt besuchten, Filmreihe, heutzutage kaum noch einen Hund hinter dem Ofen hervorlocken, weshalb die DVD-Verkäufe auch kaum der Rede wert sind und man somit seit Teil 6 von der Veröffentlichung indizierter Teile der Reihe absieht und nun nur noch grausam verstümmelte Versionen der Teile 6, 7, 9 & 10 anbietet bzw. noch anbieten wird. Teil 8 allerdings wurde vor kurzem von der Indexliste gestrichen, weshalb Kinowelt zumindest bei diesem Teil wieder freie Bahn hatte, eine nicht-indizierte Uncut-Version zu bringen, welche sogar mit der FSK 16-Freigabe bedacht wurde. Herausgekommen ist dabei ein weiteres, total typisches Produkt der frivolen Reihe, trashig und schundig bis zum Exzess, dabei aber durchaus immer noch unterhaltsam.

Und sogar ein paar (ganz) kleine Veränderungen gibt es hier zu betrachten, denn während die Vorgänger-Streifen ja nahezu reine Episodenfilmchen waren, in denen die Rahmenstory meist nur ein Hauch von nichts waren, gibt man der Rahmenstory hier schon ein Eckchen mehr Platz, wenn sie unterm Strich aber dennoch nur den Aufhänger für allerhand Sexepisoden bildet. Es geht nämlich hier um eine Gruppe von Schülerinnen auf den Weg ins Landheim. Auf der Busfahrt dorthin unterhalten sich die Mädels, wie kann es auch anders sein, mal wieder nur um das Thema Nr. 1, nämlich um ihre unterschiedlichen Sexsituationen. Als sie später dann im Landheim ankommen, müssen sie sich allerdings auch noch mit einem spannerisch veranlagten Heimleiter anlegen und der neue Biolehrer scheint einige der Mädels auch noch zu verwirren. Sex ist also garantiert... Ohne Frage, wie es sich für einen Schulmädchen-Report Film gehört, so ist natürlich auch die Geschichte zu diesem Film absolut billig, besitzt keinerlei Sinn und Verstand und zeigt die Jugend wie sie (zumindest aus der Sicht der Produzenten) damals wirklich war, sexgeil bis zum geht nicht mehr, vor allem die Mädels, die den schüchternen Jungen ein ums andere Mal erst um den Finger wickeln müssen, bevor sie sich endlich trauen. Eigentlich sind dabei wirklich nur zwei Unterschiede zu den Vorgängern zu entdecken. Als erstes, dass der Film nach gut einer Stunde reinstem Episodenfilm, dann doch noch ein paar Minuten Handlung im Sinne der Rahmenstory zeigt, auch wenn natürlich selbst diese zusammenhängenden Handlungsmomente irgendwo episodisch wirken.

Der zweite Unterschied findet sich dann in der abgemilderten Pseudo-Dokumentarischen Sichtweise auf das Geschehen. Während sich die Vorgänger ja doch immer wieder als angeblich auf Tatsachen beruhende Ereignisse berufen und dies vor allem mit einem ständigen Erzähler aus dem Off, sowie der Namens- und Altersnennung der gerade gezeigten Mädels noch zusätzlich versuchten zu unterstreichen, hat man hier wohl endgültig gemerkt, dass den Humbug sowieso kaum ein Schwein glaubt und somit den Sprecher aus dem Off, sowie eine Texttafel mit dem Hinweis auf die "wahren Begebenheiten", nur noch am Anfang bzw. Schluss präsentieren. Was in den ersten Streifen ja hauptsächlich noch den (ungewollten) Albernheitsbogen ausmachte, hatte sich mit der Zeit wohl einfach zu sehr überholt, weshalb man halt darauf dann doch größtenteils verzichtete, genauso wie natürlich auf die Interviews, die ja schon in Teil 4 nicht mehr auftauchten.

Unterhaltsam sind somit wieder hauptsächlich die Episoden an sich, die von einer Idee zur nächsten natürlich wieder einmal haarsträubender werden und allerhand peinliche und lachhafte Sexabenteuer der Schulmädchen aus den 70ern aufzeigen. Da hätten wir z. Bsp. die Verführung eines Gärtnerjungens, das kleine Stelldichein zwischen zwei Mädels und zwei Jungs die sich zufällig beim Nacktbaden treffen, dann die Verführung einer unattraktiven und verklemmten Biolehrerin, die nach der Fickellei plötzlich wie eine Blume aufblüht und vieles mehr. Alles natürlich auf typischen Softsex-Niveau, wenn es dieses mal auch ein Bild, aus einem Biologie-Lehrbuch, mit erigierten Penissen kurz zu sehen gibt, was der FSK bei ihrer Freigabe aber wohl entgangen oder schlicht und einfach Wurst gewesen sein dürfte.

Spürbar angestiegen ist dabei auch die gewollt humorische Ausschmückung einzelner Episoden, was vor allem an den mitunter kreuzdämlichen Dialogen, sowie vor allem dem Einfließen unterschiedlicher Dialekte in heftig überzogener Form, liegt. In einer Episode wird mal kräftig geschwäbelt, dann darf mal hübsch künstlich einer auf kölsch gemacht werden und ein paar bayrische Ferse in Bayrisch sind auch mit an Bord. Dazu Mono- bzw. Dialoge wie "Wenns heut nicht klappt, dann stricke ich mir aus meiner Muschi einen Schal" oder "Ich muss mal pinkeln" - "Das kannste dann im See machen" - "Nee, da werden die Fische geil!" und schon greift man sich wieder vor Lachen nur so an den Kopf, vor so viel Schwachsinn im Quadrat. Nee, wat'n Blödsinn.

Wer sich nun allerdings fragt, weshalb gerade dieser Teil vor kurzem von der BPJM von der Index-Liste gestrichen wurde, der wird nach Ansicht des Streifens auch schnell eine Lösung darauf finden. Denn wo es in den Vorgängern mitunter auch manchmal recht heftig zur Sache ging, sprich es auch Episoden mit Inzucht, Zwangsprostitution, Vergewaltigung, Selbstmord etc. gab, so ist dieser Streifen hier wirklich einer der ganz harmlosen Titel, der in dieser Richtung mal überhaupt nichts Anstößiges bringt. Die Klatsche des Biologielehrers an eine etwas zu aufdringliche Schülerin bildet dabei den einzigen Gewaltfaktor, weshalb die Aufhebung der (sowieso lächerlichen) Indizierung, sowie die ab 16-Freigabe durch die FSK wirklich kaum verwunderlich ist. Hier regiert vor allem der Humor. Der Unfreiwillige sowieso, aber nun halt auch, öfters als zuvor, der gewollte Lacher!

Bei der Umsetzung selbst gibt es dabei natürlich keinerlei Änderungen festzustellen. Alles ist wieder auf eklatant billigem Niveau gedreht und inszeniert worden. Das Produzent Hartwig durch die Vorgänger schon Abermillionen von deutschen Märkern verdient hat, merkt der Zuschauer jedenfalls zu keinem Moment. Süffige Musik, schusselige Kameraführung und Darsteller, die wohl selbst für 2,50 DM ihr Höschen fallen lassen würden. Spätere deutsche Schauspielergrößen, wie Sasha Hehn, Jutta Speidel, Heiner Lauterbach oder Sex-Ulk-Nudel Ingrid Steeger sind dieses mal jedenfalls nicht mit an Bord, genauso wie die gute Rosl Mayr, die ich hier wirklich vermisst habe. Tja SMR halt!

Fazit: "Schulmädchen-Report 8" und immer noch die gleiche Leier wie in den Filmen zuvor. Auch wenn es dieses mal ein paar (klitze)kleinere Veränderungen an mancher Stelle gibt, so ist es natürlich immer noch das gleiche trashige Spektakel, welches es schon in den Vorgängern zu betrachten gab. Sprich Episoden voller haarsträubender Peinlichkeiten, süffisant billigen Sexszenen und Dialogen, die die Welt so wohl später kaum noch einmal zu hören gekriegt hat. Und dennoch, oder gerade deswegen, macht es dem geneigten Fan deutscher Schmuddelfilmchen Freude, dem Treiben zuzuschauen und dabei seinen (von den Machern) mal gewollten, meist aber doch noch eher ungewollten, Spaß daran zu haben. (Noch) Harmloser als früher, was in diesem Fall aber nichts besonders Positives oder Negatives heißen soll!

Wertung: 4/10 Punkte (nach Trash-Regeln)

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