THE ILLUSIONIST oder Wenn die Schauspieler die Story tragen und nicht umgekehrt!
Wenn man sich einem Film wie THE ILLUSIONIST nähert, drängt sich einem folgerichtig der Vergleich zu dem Magier-Film PRESTIGE auf. Dies sollte man hier tunlichst vermeiden, da beide Streifen zwar sehr gut sind, doch inhaltlich weit voneinander abweichen.
Das Ensemble fügt sich gut in die Storyline ein.
Herausragend ist für mich das schwierige Spiel von Paul Giamatti als Polizeiinspektor.
Gerade die Rolle des Polizisten ist vielschichtig angelegt. Giamatti liefert hier eine bravouröse und facettenreiche Performance ab.
Die Geschichte selbst ist optisch superb bebildert. Der spannende Ablauf ist mit allerlei Wendungen (Twists) versehen – manche davon sind sehr gut integriert, andere wiederum rasch für routinierte Filmfans zu erahnen.
Anzumerken ist, dass die Produktion – trotz der fantastisch anmutenden Handlung – nicht den Brennpunkt auf den Effekten hat, sondern ein zum Thriller tendierendes Drama ist.
Bis auf ein, zwei Hingucker wird das Magische nicht aufdringlich visualisiert, sondern spielt eine untergeordnete Rolle.
Herausgekommen ist ein sehr guter Film, der auch die richtige Laufzeit hat und sich keinen Leerlauf gönnt. Einige „Zufälle“ in der Handlung schlucke ich gerne hinunter, weil ich mich prächtig unterhalten habe.
Unterm Strich kann ich dieses stilvoll und liebevoll inszenierte Thrillerdrama jedem empfehlen, der eine optisch ruhig gehaltene Kameraführung mit solider Story jedem mainstreamigen „Blitz-Schnitt-Gewitter“ mit Bombast-FX bevorzugt.
Manchmal ist eben weniger der Schlüssel zur Unterhaltung.