Review

The illThe Illusionist
(Ascot Elite)

Ungefähr zeitgleich versuchten zwei Filme die Atmosphäre der Welt der Magier des 19 Jahrhunderts detailliert einzufangen. Auf der einen Seite war der mittlerweile bekannte Christopher Nolan, der nach seinem bombastischen Batman – Erfolg mit The Prestige einen eher kleinen und liebevoll gestalteten Film drehen wollte, auf der anderen Seite erschien der hier vorliegende Film unter der Regie von Neil Burgers, der sich ebenfalls der Welt der Illusionisten widmete.
In seinem Film beschreibt Burger die Geschichte des Magiers Eisenheim (Edward Norton, Fight Club, Hulk), der im Wien der Jahrhundertwende die Massen mit seinen zauberhaften Vorführungen begeistert. Da sich sein Ruf rasend schnell verbreitet, bis schließlich der Kronprinz Leopold (Rufus Sewell) eine seiner Vorstellungen besucht. Da der Kronprinz nicht nur sehr von sich eingenommen ist, sondern auch den Ruf Eisenheims durch Offenlegung seiner Tricks schädigen möchte, ist eine positive Stimmung von vornherein nahezu unmöglich. Erschwerend kommt hinzu, dass der Kronprinz mit der alten Jugendliebe Eisenheims, Sophie (Jessica Biel, Blade Trinity, The Texas Chainsaw Massacre), liiert ist. Da die beiden bei ihrem ersten Treffen nach Jahren feststellen, dass ihre Zuneigung füreinander größer ist als erwartet, erwacht im Kronprinzen zusätzlich die Eifersucht. So setzt er den Hofpolizisten Uhl (Paul Giamatti) auf ihn an, um seine Rache bald in die Tat umsetzen zu können. Uhl jedoch ist unsicher. Auf der einen Seite hofft er durch die Dienste für den Kronprinzen auf eine baldige Beförderung, auf der anderen Seite bewundert er als Hobbymagier Eisenheim für seine unglaubliche Fähigkeit der perfekten Illusion. Dieser jedoch arbeitet an einem geheimen Plan.
Was Regisseur und Drehbuchautor Neil Burger mit The Illusionist dem Publikum präsentiert ist in erster Linie Augenfutter. Gelungene Dekors mit populären Darstellern, im visuellen Bereich werden viele Farbfilter und viele Überblendungen verwendet, was dem Zuschauer eine oberflächliche Illusion bietet. Inhaltlich jedoch ist The Illusionist nicht ganz so durchdacht, wie es einem der Schein weismachen möchte. Aufmerksame Beobachter haben die Story und ihre Wendungen schnell durchschaut, so dass der abschließende Twist keine große Überraschung mehr ist.
Somit bleibt ein prominent besetzter, liebevoll ausstaffierter Film, der über seine gesamte Lauflänge ein angenehmes Gefühl hinterlässt, aber danach auch schnell in seiner Nachhaltigkeit verpufft.

CFS

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