Die Rache des Dr. Fu Man Chu/The Vengeace of Fu Manchu (1967) ***/*****
Und wieder ein Film mit Christopher Lee in der Titelrolle…das war mein erster Gedanke zum Film „Die Rache des Dr. Fu Man Chu“. Ja, Christopher Lee, was nicht alles verbinden wir mit diesem Namen, da wären zum Beispiel große Werke wie „Dracula“ von 1958, der heute als Klassiker gilt, „Verschollen im Bermuda-Dreieck“ von 1976 oder aber „Star Wars Episode II-Angriff der Klonkrieger, aber auch etwas kleinere, nicht so bekannte Werke, von denen die meisten Leute wahrscheinlich überhaupt nichts gehört haben, dazu zählen nicht zuletzt „Den Tod überlistet“ (1959) oder „Der Schädel des Marquis de Sade (1965, Lee trat nur in einer kleineren Rolle auf), dem Genrekenner sind sie selbstverständlich bekannt, der gewöhnliche Filmkonsument aber wird fagen, dass er von diesen Filmen noch nie etwas gehört hat, ähnlich ergeht es den Dr. Fu Man Chu-Filmen, welche von Harry Allan Towers (der abgesehen von seinen Fu Man Chu-Filmen nie etwas gescheites auf die Beine stellen konnte) Mitte bis Ende der Sechziger Jahre produziert worden sind. 1965 ließ man den ersten neuen Fu Man Chu-Film vom Stapel, „Ich, Dr. Fu Man Chu“, welcher sicher auch ein bisschen von den damals wie heute sehr populären James-Bond-Filmen inspiriert wurde und uns zwei bekannte Gesichter präsentiert, Joachim Fuchsberger und Karin Dor, welche schon in den Edgar-Wallace-Verfilmungen glänzen durften, darum verpflichtete man sie wohl auch für „Ich, Dr. Fu Man Chu“! Man wollte den deutschen Filmkonsumenten mit zwei ihm wohlbekannten Namen in die Lichtspielhäuser locken, denn selbst, wenn sie keine Ahnung hatten, wer dieser Dr. Fu Man Chu überhaupt sein soll (was bei den deutschen Filmkonsumenten damals wirklich kein Wunder war, denn so vieles hat ja seine Weg nie nach Deutschland gefunden), sahen sie sich diesen Film an, um zu sehen wie ihre Helden aus den Edgar-Wallace-Filmen dem Schuft eins auf die Mütze gaben. So kam es dann auch, der Film hatte einen doch sehr ansehnlichen Erfolg zu verbuchen und bekam schon ein Jahr darauf eine Fortsetzung, „Die 13 Sklavinnen des Dr. Fu Man Chu“, diesmal versuchte man die Deutschen mit dem Namen Heinz Drache in die Kinos zu locken, was auch dieses Mal tadellos funktionierte und sofort eine Fortsetzung hinter sich zog, die ebenfalls nur ein Jahr darauf vom Stapel gelassen wurde: „Die Rache des Dr. Fu Man Chu“, auch diese Fortsetzung sagte den Deutschen zu, so ging es dann weiter bis 1969, zwei Filme wurden noch produziert („Der Todeskuss des Dr. Fu Man Chu, 1968 und „Die Folterkammer des Dr. Fu Man Chu“, 1969), der erste traf zwar den Geschmack der Deutschen noch, der letzte aber nicht mehr, es handelte sich um ein aus anderen Filmen und selbstgedrehten Szenen zusammengestückeltes Werk, welches die Zuschauer nur noch müde gähnen beziehungsweise seufzen ließ, der Regisseur der letzten beiden Filme war im übrigen unser allseits beliebter Jess Franco, der sich beim ersten seiner Fu Man Chu-Filme noch richtig Mühe gab, beim zweiten aber dachte, das Publikum würde ihm aus der Hand fressen und jedes noch so schlechte Machwerk, was er ihnen vorsetzt, interessiert verschlingen, dem war jedoch selbstverständlich nicht so. Der Berühmtheit der Figur des Dr. Fu Man Chu tat das natürlich keinen Abbruch, selbst in Deutschland nicht, denn 1980 folgte noch eine (zugegeben etwas lasche) Verkasperung der Figur des Dr. Fu Man Chu in Form des Films „Das boshafte Spiel des Dr. Fu Man Chu“ (The Fiendish Plot of Dr. Fu Manchu) mit Peter Sellers in der Titelrolle, dies ist übrigens sein letzter Film. Auch die Deutschen Fu Man Chu-Freunde durften sich freuen, denn: Am 8. August 1987 führte die ARD erstmals den Film „Die Maske des Fu Manchu“ von 1932 in einer deutsch synchronisierten Fassung auf, diese war jedoch um etwa drei Minuten erleichtert, bei diesen drei Minuten handelte es sich um rassistische Anspielungen, das Fehlen dieser Szenen kann Boris Karloffs selbstironische Darstellung des Schurken jedoch leicht wieder gut machen, somit stehen lediglich die ersten drei Dr. Fu Man Chu-Filme von Paramount und das stumme Serial von 1923/24 noch auf deutsch aus. Nun aber wieder zurück zu „Die Rache des Dr. Fu Man Chu“, dessen Handlung wie folgt verläuft:Dr. Fu Man Chu und seine nicht minder gefährliche Tochter Lin Tang lassen sich in Sänften zu ihren, von der Zivilisation isolierten, Palast bringen, hier wollen sie vier Verräter bestrafen, drei von ihnen werden sofort getötet, einer wird von Fu Man Chus Tochter hypnotisiert und hat nun keinen eigenen Willen mehr. Mit diesem Mann hat Dr. Fu Man Chu eine ganz besondere Teufelei vor: Er will ihn so operieren lassen, dass er seinem Erzfeind Nayland Smith bis aufs Haar gleicht und die beiden dann austauschen lassen, der Doppelgänger soll einen Mord begehen und hingerichtet werden, zur selben Zeit soll der echte Nayland Smith von ihm selbst getötet werden, auf diese Weise wünscht er all seine Gegner zu eliminieren und somit die Polizeiapparate der ganzen Welt lahmzulegen, dann würde seiner Machtbernahme, die er ja schon seit längerer Zeit anstrebt, nichts mehr im Wege stehen. Derweil wollen besagte Polizeiapparate eine internationale Polizeiorganisation, Interpol, gründen, da die Verbrecher dieser Welt mit der fortschreitenden Zeit immer neue Möglichkeiten zur Verwirklichung ihrer Pläne geboten bekommen. Was die Polizeiapparate aber nicht wissen: Der gefürchtete Dr. Fu Man Chu ist noch am Leben und plant exakt das selbe wie sie, nur dass er die Verbrecher dieser Welt zu einer internationalen Organisation vereinen will, eben diese wird von im angeführt. Damit aber noch nicht genug, denn der zuvor entführte und erpresste Dr. Lieberson hat den Verräter operiert, es ist ihm gelungen, ihn wie Nayland Smith aussehen zu lassen, eben diesen will man nun austauschen, was auch gelingt, er begeht tatsächlich einen Mord: Das Hausmädchen Jasmin wird getötet. Der echte Nayland Smith weigert sich währenddessen mit Fu Man Chu zu kooperieren, nun schwebt nicht nur der falsche Nayland Smith in Lebensgefahr… Tja, große Worte kann man zu diesem Film kaum verlieren. Auf seine Art weiß er wunderbar zu unterhalten, ebenso wie die vorigen Filme mit der Figur des Dr. Fu Man Chu, ich rede hierbei nicht nur von denen der Sechziger. Ja, in diesem Film ist es dem grausamen Ungeheuer Dr. Fu Man Chu wieder einmal wunderbar möglich, sich in Sachen Grausamkeit und Sadismus auszutoben, anders aber als Warner Olands Dr. Fu Manchu der Jahre 1929-31 nimmt Christopher Lees doch sehr ansehnlicher Fu Man Chu diese Gelegenheiten doch nur recht selten war, aber er nimmt sie wahr, das ist es, was den Film so ansehnlich macht, noch gewürzt mit ein wenig Spannung und einem erotischen Hauch (für den die Nachtclubsängerin zuständig ist) ist dieser Film wirklich sehenswert, nicht zuletzt wegen Christopher Lee in der Rolle des Dr. Fu Man Chu. Wer den Film jetzt auch einmal sehen möchte, der darf sich nun freuen: Vor kurzem wurden die Fu Man Chu-Filme der Jahre 1965-69 von Kinowelt in einer schönen Box veröffentlicht, die DVDs der Box enthalten nicht nur die entstellte deutsche Kinofassung, sondern auch die komplett ungekürzte internationale Fassung (selbstverständlich komplett deutsch synchronisiert). Also alles in allem bleibt der Film, was er eben ist, ein unterhaltsamer Krimi mit dem größten Verbrecher der Welt, Dr. Fu Man Chu, welchen man einfach mindestens ein Mal gesehen haben MUSS!!! Fazit: Sehenswert und unterhaltsam!!! Für mich kommen wohlverdiente *** von ***** zusammen.