Review

Schlupf zu mir, mein liebstes Würmchen...


Ja, die 80er Jahre waren laut, bunt, grell und spielerisch. Im Filmbusiness konnte man sich noch ordentlich austoben, da alles praktisch Neuland war, das man auszureizen versuchte. Und dies macht dieses Jahrzehnt einzigartig. Jack Sholder lieferte nach mittelmäßigen Versuchen wie "Nightmare 2" seinen in seiner Karriere als Regisseur wohl besten Beitrag mit "The Hidden" ab. Dazu bekam er auch einen guten Cast zusammen. Produziert wurde das kultige B-Movie unter anderem von "Nightmare on Elm Street" Produzent Robert Shaye. Und dieser namenhafte Stab sollte sich auszeichnen.

Eine Reihe von üblen Straftaten, begangen von einem bisher unbescholtenen Bürger namens Jack deVries, stossen bei der Polizei der Stadt sauer auf. Bei seiner letzten vermeintlichen Untat, stellen die Cops den Täter. Er landet schwerverletzt im Krankenhaus. Nichtsahnend, das deVries ferngelenkt wurde, von einem ausserirdischen Parasiten, legen die Cops unter Leitung von Tom Beck den Fall deVries nieder, während der wurmartige Schmarotzer weiter sein Unwesen treibt und neue Körper als Wirte besetzt, um dann hemmungslos seine Schneise der Verwüstung fortzuführen. Die Polizei ist mit ihrem Latein am Ende, da bekommt sie Hilfe von dem scheinbaren FBI-Mann Lloyd Gallagher, der mehr zu wissen scheint, als er zugibt. Und tatsächlich, mit Hilfe Gallagher's kommt die Polizei doch dem ungewöhnlichen Serientäter auf die Schliche. Der führt schauerliches im Schilde. Denn mit Hilfe des Leibes von Senator Holt, will er die Macht übernehmen.

Jack Sholder hatte das perfekte Handling für das ansonsten dünne Drehbuch und bastelte das beste daraus, was ging. Punkten kann er mit seiner Besetzung aus vielen B-Stars wie MacLachlan,Nouri und Ed O' Ross, die hier souverän spielen. Die abgedrehte Mischung aus Sci-Fi-Horror, knüppelharter Action sowie Buddy-Movie ergibt die perfekte Symbiose für lässig-coole Unterhaltung der Marke Schädel abschalten und sich berieseln lassen. Allerdings bleiben auch Fragen offen wie: Wieso rauben die besetzten Personen Banken aus, zu welchem Zweck? was verspricht sich das Alien davon? Auch schade, das kein Vorspann geliefert wird, indem die Ankunft der beiden gegensätzlichen Wesen gezeigt wird. Sei es drum; kann man schmerzlich verzeihen.

Dafür können sich Fans dieses Genre-Potpourri's über Actionszenen satt freuen. Dazu gesellen sich abwechselnd Verfolgungsjagden und Shootouts am laufenden Band. Was daraus resultiert, sind ein hoher Bodycount und bluttriefende Einschusslöcher nicht zu knapp. Man könnte von "The Hidden" nicht sagen, das er nicht von Kurzweil geprägt ist. Das Tempo bleibt stets aufrecht, ohne sich eine Verschnaufspause zu gönnen. Zu alldem ist der Ballerknaller nicht frei von Zynismus, schrägem Witz und seinem 80er Charme. Neben dem Buddymässigem Zusammenspiel von Nouri und MacLachlan kann man diverse Cameos späterer Stars beliebäugeln. Da wären Lin Shaye (Insidious), Danny (Machete) Trejo und Branscombe Richmond (Renegade). Spannend ist das Teil zwar nicht, sprintet aber auf seiner Zielgeraden mit allerlei Finesse durch die Chose.

Unverkennbare Parallelen zu "Terminator", "Alien" und "The Thing"; nicht gerade geistreich, aber gut aufeinander abgestimmt. Locker solide Hausmannskost, zwar ohne Anspruch und Tiefe, sowie kaum Überraschungsmomenten,dafür aber mit ordentlich geklotzter Balleractionblutabfolge, die Spass macht und auf erfrischend-ironische Weise Sauspass macht.


Ist die neugeprüfte FSK:16 Freigabe gerechtfertigt?  Für mich ein bisschen gewagt. Wegen der doch heftigeren Shootouts hätte man sich über die alte ab 18 Freigabe auch nicht beschweren dürfen.

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