Der Polizist Tom Beck sieht sich mit einer Reihe unerklärlicher Gewalttaten konfrontiert, bei der vormals unbescholtene Bürger plötzlich ohne erkennbaren Grund Amok laufen und zu skrupellosen Schwerverbrechern mutieren. Gerade erst hat er den eigentlich unauffälligen Jack DeVries, der just bei einem Banküberfall und der anschließenden Flucht in einem geklauten Sportwagen ein Blutbad angerichtet hat, mit einem dutzend Schusswunden ins Krankenhaus gebracht, da steht auch schon der merkwürdige FBI-Agent Lloyd Gallagher bei ihm auf der Matte und warnt ihn vor, dass die Sache damit noch nicht erledigt sei. Und tatsächlich erhebt sich DeVries’ Zimmergenosse im Hospital - der eigentlich körperlich kaum dazu in der Lage ist - aus seinem Krankenbett und macht genau an dem Punkt weiter, wo dieser aufgehört hatte. Des Rätsels Lösung: Ein außerirdisches Wesen, das sich in Menschen einnisten und damit die Kontrolle über sie übernehmen kann, ist auf die Erde gekommen und hat Gefallen an Verbrechen, flotten Autos und lauter Musik gefunden. Gallagher, der in Wahrheit ein Alien-Cop ist, hat zudem noch eine persönliche Rechnung mit dem Vieh offen, denn das Ungeheuer hat seinen Partner und seine Familie auf dem Gewissen. Um dem kriminellen Alien Saures zu geben hat er eine Spezial-Waffe im Gepäck, die ihn unschädlich machen könnte... aber diese hat dummerweise keine Wirkung auf menschliches Gewebe, weswegen man den Außerirdischen erwischen muss, während er sich gerade nicht in einem Wirtskörper aufhält. Leichter gesagt als getan, denn dieser hat mittlerweile eine Auge auf den hochrangigen Senator Holt geworfen, der als heißer Präsidentschafts-Kandidat gehandelt und natürlich auch von einer Armee von Leibwächtern bewacht wird... "The Hidden - Das unsagbar Böse" beginnt mal eben mit einer der besten Auto-Verfolgungsjagden des 80er-Jahre-Actionkinos, die vom umgenieteten Rollstuhlfahrer bis zur obligatorischen Glasscheibe wirklich alles aufbietet, und toppt das Spektakel in der Folgezeit mit einigen unglaublich bleihaltigen Schusswechseln inklusive splatterigen Treffern, die ganz nach Peckinpah-Manier geraten sind und im Verbund mit den hier und da mal die Grenze zum reinen Ekel austestenden Effekt-Einlagen (exemplarisch: der erste Auftritt des Alien-Parasiten im Krankenhaus) zweifellos den Reiz dieses flotten Streifens ausmachen. So ist dann auch klar, dass das Ganze als reine Nonstop-Achterbahnfahrt durch das Sci-Fi-Horror- und Action-Genre angelegt wurde, bei der Regisseur Jack Sholder (der sich in den Augen von New Line Cinema-Chef Bob Shaye vermutlich aufgrund des Erfolgs seines "Nightmare II - Die Rache" hierfür qualifiziert hat) das Tempo konstant hoch hält und dem Publikum kaum Momente zum verschnaufen gönnt... und bei der es dann auch nicht wirklich etwas ausmacht, dass die Grund-Idee der Handlung derjenigen aus "Terminator" recht ähnlich ist, von dem sich Drehbuchautor Jim Kouf augenscheinlich hat inspirieren lassen. Dem James Cameron-Kracher erweist man allemal die Referenz, wenn eine der nun annähernd unverwundbaren Wirtspersonen in einer Szene mit schwerer Artillerie und großkalibrigen Knarren à la Schwarzenegger ein Polizei-Revier niedermacht... und aufgrund des beachtlichen Baller-Quotienten muss man sich vor dem besagten Vorbild noch nicht mal verstecken! Doch "The Hidden - Das unsagbar Böse" ist mehr als nur ein leidiger Abkupfer-Streifen, denn durch den originellen Einfall, das Alien regelmäßig von Mensch zu Mensch hüpfen zu lassen, gibt er selbst bis heute das Muster für genügend eigene Nachzieher vor, bei denen es dann auch um irgendwelche körperwechselnde Entitäten geht, die dann ja noch nicht mal unbedingt außerirdischen Ursprungs sein müssen. Und wer sich dann noch die Mühe macht, hinter die actionreiche Fassade zu blicken, entdeckt hier eine zynische Satire auf den Konsum-Wahn der Yuppie-Generation der 80er Jahre, die auch heutzutage noch aussagekräftiger ist, als zehn beliebig rausgepickte Streifen vom Schlage eines "American Psycho". Darstellerisch ist die Angelegenheit von Kyle MacLachlan (wie immer permanent leicht abwesend, was dieses Mal aber passt wie der Arsch auf den Eimer) und Michael Nouri als zentrales Cop-Duo sowie vielen, vielen bekannten Gesichtern in Kleinst- und Nebenrollen übrigens durch die Bank sehenswert geraten, während Jack Sholder hier zum ersten (und leider auch letzten) Mal inszenatorisch recht groß auftrumpft und beinahe durchgängig memorable Momente im Akkord liefert. Fazit: Zweifellos ein auch heute noch richtig, richtig gut anzusehendes und dezent hintersinniges Highlight und ein Genre-Klassiker der 80er Jahre.
9/10