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Der machtbesessene, irre Chinese Fu Man Chu hat eine Geheimformel entdeckt, mit welcher er Wasser blitzschnell gefrieren lassen kann. Mit dieser Macht lässt er sogleich ein Schiff in Meer versenken und droht, alle Gewässer zu vereisen. Er verkündet, dass er die Weltherrschaft an sich reisen will. England schickt den Agenten Nayland Smith ins Rennen, der Fu Man Chu und seine Tochter Lin Tang ausschalten soll…  

Die Folterkammer ist der fünfte und letzte Teil der Fu Man Chu Filmreihe aus den Sechzigern. Am Regiepult nahm nach dem Todeskuss erneut Dauerfilmer Jess Franco Platz, dessen Schaffen zu dieser Zeit ja noch als vernünftig bezeichnet werden kann, im Gegensatz zu den neueren Werken. Es ist allerdings jetzt nicht die allergrößte Überraschung das hiernach keine Filme mehr in dieser Zeit produziert wurden, da qualitativ doch ein deutlicher Rückschritt gemacht wurde. Es wurde beispielsweise massiv an Kosten gespart, indem man sämtliche kostenintensiven Szenen wie der Schiffsuntergang oder der Dammbruch mal eben aus anderen Filmen „entliehen“ wurden und auch die restlichen Sets sehen nicht so aus als hätte man Schubkarren voll Geld dafür hingelegt.
Auch die Story sieht wieder aus wie aus einem frühen Bond Film geklont, nur leider ohne jeglichen charismatischen Geheimagenten. Ein ebenso skrupelloser wie größenwahnsinniger Wissenschaftler versucht mittels einer wohl noch nicht ganz ausgereiften Todeswaffe mal eben die Weltherrschaft an sich zu reißen. Denn was wahrscheinlich auch Physiker noch nicht wussten, aus Opium lassen sich Kristalle gewinnen, die Wasser sowohl zum gefrieren als auch zum kochen bringen können, wie das zur Herrschaft reichen sollte, weiß wohl auch nur der Dottore selber. Egal, die Story ist an sich schon reichlich verwirrend, wenn dann noch Genosse Franco seine Hände am Ruder hat wird’s dann wirklich trashig. Allein schon die Zweikämpfe sind eher belustigend, da eine irgendwie geartete Choreographie sichtlich nicht vorhanden war, irgendwer streichelt zärtlich die Luft und der entsprechende Gegner fällt um, wie vom Blitz getroffen, richtig drollig. Zudem spielt sich die ganze Chose nicht gerade schlüssig, oft haben Personen Informationen, die sie der Handlung nach gar nicht erst haben dürfen, auch der Handlungsablauf ist nicht gerade das, was man als Turboaction bezeichnen könnte.
Ja die Doktoren und die Weltherrschafft, wo Dr. No und Dr. Mabuse schon versagt haben, scheitert auch Dr. Fu Man Chu, die Folterkammer ist mit Sicherheit nicht das Prunkstück der Filmreihe aber nichtsdestotrotz ein netter Oldtimer mit einer gehörigen Portion unfreiwilligen Humors. Aber allein schon Christopher Lee mit seinem stoischen Gesichtsausdruck und dem angeklebten Chinesenbärtchen ist eine Schau. 5/10

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