Nachdem der berühmte Horrorfilmstar Paul Henderson spurlos verschwunden ist, führen die polizeilichen Ermittlungen zu dessen letztem Wohnsitz. Inspektor Holloway verhört den zuständigen Makler A. J. Stoker und erfährt, dass das abgelegene alte Haus berüchtigt für die seltsamen Todesfälle ist, die seinen bisherigen Bewohnern widerfahren sind. Skeptisch lauscht der Inspektor den Berichten des Maklers, die in den folgenden vier Episoden erzählt werden.
Amicus liefert hier mal wieder vier horrible Kurzgeschichten rund um ein altes Haus (hab aber schon beeindruckendere Herrenhäuser gesehen) dessen letzte Bewohner allesamt auf mysteriöse Weise zu Tode kamen und im Rahmen dessen Scotland Yard, als Rahmengeschichte, auf dem Lande zu investigieren beginnt. Als Zuschauer geht man an dieser Stelle ja von den üblichen Spukhausgeschichten aus, aber in Wirklichkeit tut das alte Gemäuer niemanden etwas zu Leide. Keine Magie, kein Poltergeist oder irgendwelche Monster im Schrank, es geht lediglich um seine Bewohner. Insofern ist der Originaltitel "the House that dripped Blood" ziemlich doof, denn es gibt sogar nicht mal einen einzigen Blutstropfen über die komplette Laufzeit. Allerdings ist der deutsche Titel auch nicht viel besser, denn um Vampire geht es gerade mal am Rande und das auch nur in einer der vier folgenden Geschichten.
Richtiger Horror findet dabei aber auch nicht statt. Die Geschichten gehen eher in Richtung Thriller (Autor der von seiner geschaffenen Romanfigur verfolgt wird) Drama (Christopher Lee als nur scheinbarer Rabenvater), Mystery (Wachsfigur verzaubert alte Freunde oder als Gruselparodie am Ende, wenn der alternde Schauspieler ein Cape erwirbt, das ihn zum Vampir macht und sich über die neumodischen Dracula Darsteller lustig macht (würde mich echt interessieren was Lee am Drehort zu dieser Textzeile gedacht hat.
Klar das dabei auch die Qualität der einzelnen Episoden unterschiedlich ausfallen. Meine Favoriten waren dabei klar die letzten beiden mit Lee und Pertwee als zentrale Figuren. Heutzutage wird von dem Gezeigten aber längst niemand mehr auch nur eine leichte Gänsehaut bekommen, aber für Freunde des klassischen britischen Horrors ist diese Show vorsichtig empfehlbar.
6/10