In einem stillgelegten Abschnitt der Londoner U-Bahn, der im Jahre 1892 verschüttet wurde, leben auch heute noch einige Nachkommen der damaligen Überlebenden der Katastrophe, die nie gefunden wurden. In den Jahren zu Kannibalen degeneriert, machen sie heute Jagd auf ahnungslose Passagiere, die sich in den nächtlichen U-Bahnstationen aufhalten. Inspektor Calhoun untersucht den Fall und dringt in das katakombenartige unteriridische Netz von Tunneln vor…
Der Film ist das eindrucksvolle Erstlingswerk Gary Shermans („Tot & Begraben“), welches vor allem durch seine atmosphärisch dichten Bilder und den typisch britischen Humor besticht. Trotz des nicht leicht zu verdauenden Themas, welches zugegebenermaßen fair und sachlich behandelt wird, bietet „Tunnel der lebenden Leichen“ hervorragende Spezialeffekte, solide Schauspieler und einen Regisseur, der ein hohes Maß an handwerklichem Geschick besitzt. So versteht es Sherman z.B. innerhalb einer Szene den totalen Horror in Tragigkomik umzuwandeln, so geschehen im ersten Rundumschwenk in den Katakomben der Überlebenden. Im Gedächtnis haften bleiben auch die gespenstisch in den Gängen verhallenden Rufe des letzten Kannibalen „Vorsicht an den Zügen!“, da dies die einzigen Worte sind, die er jemals gelernt hat. Auf Video cropped. Mit Donald Pleasence, Norman Rossington, Christopher Lee, David Ladd u.a.
© Selbstverlag Frank Trebbin