"Raw Meat" ist ein Paradebeispiel dafür, dass man von einem Film vor der Sichtung besser nichts außer dem Titel erfährt. Denn selbst eine auf zwei Sätze reduzierte Inhaltsangabe würde zu viel des äußerst schlichten Plots preisgeben und neben dem schwachen Ende ist eben diese Handlungsarmut auch der Hauptkritikpunkt. Dieses Manko macht der Horrorschinken aus dem Jahr 1973 durch sein setting (es wurde zumeist an authentischen Drehorten im Londoner Underground gedreht), zeitgemäß sehr ordentliche Gore- und Ekeleffekte sowie durch die gelungene Ausstattung und Masken teilweise wieder wett, da die Kombination dieser Elemente eine wahrlich unheimliche, düstere und dreckige Atmosphäre erzeugt. Gute, alte Handarbeit eben, anstatt CGI-Blendwerk und alleine schon dafür sehenswert!
Einer Auflösung lässt sich indes kaum entgegenfiebern, da einfach schon zu früh die Karten auf dem Tisch liegen und der weitere Verlauf erkennbar ist. Auch wird der humoristische Einschlag (etwa die Hälfte des Films ist recht dialoglastig und dreht sich um die polizeiliche Ermittlungsarbeit) nicht jedermanns Geschmack sein, zumal die entsprechenden Pointen nach über 30 Jahren doch etwas angestaubt (und dabei ohnehin schon sehr trocken - typisch britisch eben) rüberkommen.
Trotzalledem funktioniert "Raw Meat" in seiner Gesamtheit recht gut und es ist fraglich, ob man dies etwa von Christopher Smiths "Creep" im Jahre 2040 auch noch behaupten kann. Der bietet schließlich ein vergleichbares Ambiente und auch inhaltlich gibt es durchaus die eine oder andere Vergleichsmöglichkeit.