Slevin (Josh Hartnett) ist zur falschen Zeit am falschen Ort: In der Wohnung seines abgetauchten Freundes Nick läuft zuerst die sexy Nachbarin Lindsay (Lucy Liu) ein, die den Tagesablauf und die Hormone gehörig durcheinander wirbelt. Dann tauchen zwei Gorillas auf, die ihn zum Boss (Morgan Freeman) bringen: Er hat 96.000 Dollar Schulden beim Boss, kann die aber abzahlen, indem er den Sohn seines Widersachers, des Rabbis, tötet. Zurück in der Wohnung kommen wieder zwei Gorillas, die ihn zum Rabbi (Ben Kingsley) bringen: Er hat zwei Tage Zeit, um 33.000 Dollar Schulden zu zahlen. Dann ist da noch ein genervter Cop (Stanley Tucci), der Slevin so gar nicht unterbringen kann und auf Teufel komm raus wissen will wer das ist. Zu guter Letzt läuft auch Mr. Goodcat (Bruce Willis) durchs Bild: Ein Killer für die speziellen Spezialaufträge. Ein absoluter Profi, ein Mann der niemals versagt. Der sowohl beim Boss wie auch beim Rabbi ein und aus geht. Und der den Kopf von Slevin haben will …
Ein Kansas City Shuffle, das ist, wenn alle nach rechts schauen, während man links geht. LUCKY # SLEVIN, das ist eine wirbelnde und schillernde Welle von Bildern und Eindrücken, eine flickernde Mischung aus Quentin Tarantino und Guy Ritchie, eine Story mit so vielen Wendungen und Twists, dass der Überblick schnell verloren gehen kann, wenn Regisseur und Zuschauer nicht aufpassen. Wie Wort und Bild auf-, über- und hintereinander gelegt werden, das ist unbeschreiblich. Die so oft beschworene Einheit von Wort und Bild wird hier ad absurdum geführt, woraus dann ein Feuerwerk an Eindrücken, eine schiere Explosion der Story durch eine Aneinanderreihung von Momentaufnahmen entsteht. Die (Auflösung der) Geschichte wird in einem spannenden Kaleidoskop aus Schnappschüssen, Einblendungen, Ton- und Bildfetzen präsentiert, und dabei bleibt faszinierenderweise kein einziger Faden lose. Jeder Subplot, jede Volte hat eine logische Erklärung und eine Einbettung in einen komplexen, beeindruckenden und rasanten Storyablauf. Beeindruckend ist dabei genau das richtige Wort!
Josh Hartnett ist jung, Morgan Freeman doppelbödig nett, Ben Kingsley genial-böse, Stanley Tucci ganz der genervte Großstadtbulle der zu viel gesehen hat, und Lucy Liu ist obermegasexy wie immer. Bruce Willis hat ein hässliches Toupet auf, aber wenn das der einzige Kritikpunkt ist … Auch die Nebenfiguren sind hinreißend inszeniert: Die beiden jüdischen Gangster, der schwule Sohn des Rabbis, die überwachenden Cops, … Ziemlich perfekt!