Gleich vorweg: Wer einen Film mit viel Blut sucht, der ist hier ganz falsch und sollte sich besser nach Filmen wie "The Hills Have Eyes" oder "Scream" umschauen. Wer allerdings einen Film sucht, der einem richtig nachgeht (vor allem wenn während oder direkt nach dem Film das Telefon klingelt und keine Nummer auf dem Display erscheint), der sollte sich "Unbekannter Anrufer" unbedingt anschauen.
Es geht um die High School Schülerin Jill Johnson, die im hochmodernen, jedoch sehr abgelegenen Haus der Mandrakes' dank ihrer viel zu hohen Handyrechnung für einen Abend babysitten soll, während all ihre Freunde auf einer Schulparty sind.
Am Anfang des Films bekommt man einen kleinen Vorspann gezeigt, indem von mehreren Mordfällen durch einen Unbekannten breichtet wird, der es vor allem auf Babysitter und deren Schützlinge abgesehen hat. Dann lernt man die Hauptcharaktere, darunter auch Jill kennen. Ihre Freundinnen suchen sich noch ein paar Ausreden, damit Jill, die zudem auch noch gerade mit ihrem Freund schlussmachen will, nicht allzu deprimiert ist, dass sie nicht mit zum Lagerfeuer kann.
In der nächsten Szene bekommt man dann das Haus der Familie Mandrakes präsentiert: Eine pure High - Tech Luxusvilla, bei der sogar der Kamin mit einer Fernbedienung angeht. Die Kinder liegen bereits im Bett also lehnt sich Jill zurück und liest ein Buch (weil sie den Fernseher nicht anbekommt). Doch die Ruhe ist trügerisch: Das Telefon klingelt zum ersten Mal. Antworten tut jedoch keiner, man hört nur ein Rascheln im Hintergrund und ein beängtigendes Atmen, sonst nichts. Jill denkt sich vorerst nichts dabei, als sich die Geschichte mehrmals wiederholt bekommt sie jedoch langsam Panik und ruft die Polizei. Da der Anrufer sie jedoch weder bedroht noch angegriffen hat kann diese vorerst nichts für sie tun.
Dann trifft Jills Freundin Tiffany ein, die mit Jills Freund fremdgeknutscht hat, was für Jill auch der Trennungsgrund war und spricht sich mit ihr aus. Als Tiffany wieder wegfahren will passieren immer merkwürdigere Dinge. An der Tür klopft jemand wie wild (was sich später noch herausstellen wird: Das war Tiffany) und Haushälterin Rosa ist spurlos verschwunden, obwohl ihr Auto noch vor der Tür steht.
Als der Anrufer Jill beim nächsten Telefonat dann noch fragt ob sie schon nach den Kindern gesehen hat bricht diese völlig in Panik aus und ruft abermals die Polizei an. Von der bekommt sie dann die Anweisung, den Anrufer mindestens eine Minute in der Leitung zu halten. Doch zuerst schaut Jill nach den Kindern, die ruhig in ihren Betten liegen und schlafen.
Nach mehreren Versuchen den Anrufer über eine Minute in der Leitung zu halten schafft Jill selbiges endlich und muss erfahren, dass die Anrufe aus dem Haus kommen.
Spätestens an dieser Stelle zittert man als Zuschauer selber mit und hofft einfach, dass Jill mit den Kindern lebend aus dem Haus kommt. Doch das ist garnicht so einfach, wie es sich anhört: Zuerst stellt der Killer den Strom ab und dann sind die Kinder auch noch verschwunden. Als Jill sie dann endlich gefunden hat bekommt man auch den Killer zum ersten Mal zu Gesicht - jedoch nur im Dunkeln, man sieht einfach nur eine schwarze Person, das Gesicht bleibt vorerst verdeckt.
Jill muss nun mit den Kindern um ihr Leben kämpfen und zerlegt dabei so einiges an der hochwertigen Ausstattung des Hauses...
Meiner Meinung nach hat dieser Film überhaupt keine Längen. Ich finde das Original von 1979 eher Durchschnitt, da im Original zumindest bei mir überhaupt keine Spannung aufkam. Im Original geht Jill nicht einmal nach den Kindern gucken, obwohl der Anrufer sie x-Mal darauf hinweist, dass sie doch endlich mal nach den Kindern schaut. Hier rennt Jill schon nach dem ersten Hinweis zu ihren Schützlingen, die in diesem Film auch noch lebend im Bett liegen. Im Original werden diese ja brutal ermordet. Auch der Polizist teilt im Original Jill gaaaanz ruhig mit, dass die Anrufe aus dem Haus kommen und sie sich langsam mal auf den Weg nach draußen machen könnte. Hier wird Jill richtig angebrüllt "Sie müssen SOFORT da raus, er ist da im Haus..." als dann auch noch im ganzen Haus die Lichter ausgehen und dann auch noch Tiffanys Leiche direkt hinter Jill liegt bekam ich zumindest richtig Angst (und das ist mir noch bei keinem Horrorfilm passiert!).
Da der Film jedoch einige Logikfehler hat (z.B. dass Jill auch noch nach draußen läuft, weil irgendwer im Gästehaus ist, der aber das Telefon nicht abhebt - kein Mensch würde in solch einer Situation noch nach draußen laufen, oder die Alarmanlage - man weiß nie so ganz genau ob sie nun ein oder ausgeschaltet war) gibts von mir "nur" 9/10 Punkten, da der Rest vom Film wirklich sehr beklemmend ist und man sogar auf nem Stereofernseher (ich hab die DVD aus der Videothek ausgeliehen, war also nicht im Kino) Angst bekommt, wer eine Heimkino Anlage besitzt, der sollte den Film aber mal damit anschauen - da hat Sony wirklich richtig gute Arbeit geleistet. Da machen schon die Umgebungsgeräusche Angst und der mörderische Bassdruck als der Strom ausfällt lässt es dem Zuschauer eiskalt den Rücken runterlaufen...