"Ein ganz normaler Held" ist wieder mal ein Film, wo ich einfach nicht verstehen kann, wieso er auf einem 2000 irgendwas Platz rangiert, weil er meines Erachtens zu den besten Filmen aller Zeiten gehört.
Stephen Frears, der auch schon für "High Fidelity" verantwortlich war, zeigt dem Zuschauer das Leben eines ganz normalen Menschen namens Bernie (Dustin Hoffman), der von seiner Frau und seinem Kind getrennt lebt und dem eines regnerischen Abends regelrecht ein Passagierflugzeug vor die Füße fällt. Er rettet alle Insassen, unter anderem eine Starreporterin (Geena Davis) und avanciert zum Nationalhelden, wobei keiner weiß, dass er es war, da ein Fernsehteam nur die Umrisse des Helden gefilmt hat und jener daher unerkennbar ist. Weil Bernie bei seiner Rettungstat aber seine teuren Schuhe nicht dreckig machen wollte, er sie auszog und er danach nur noch einen findet, wird ein anderer als Held gefeiert: nämlich ein Obdachloser (Andy Garcia), dem Bernie seinen übriggebliebenen Schuh schenkt, als er bei dem Obdachlosen trampt. Dem Obdachlosen passt der Schuh zufällig und als er von der ganzen Sache Wind bekommt, meldet er sich bei der Starreporterin alias Geena Davis, die schon verzweifelt nach ihrem Retter sucht, dass er der Held wäre, weil er ja nur einen Schuh hat. Als der zweite Schuh gefunden wird, wird jedem klar, dass der Obdachlose tatsächlich der vermeintliche Held ist und jener kassiert 1 Million Dollar für ein Fernsehinterview. Doch bald passieren Dinge, die es nicht mehr als so klar scheinen lassen, dass der Obdachlose der wahre Held ist...
Dustin Hoffman spielt wie immer sensationell. Selten hab ich für eine Hauptperson eines Films schneller Sympathien gewonnen als für Bernie in diesem Film. Ihm ist so richtig egal, dass keiner weiß, dass er eigentlich der Held ist, er macht gar keine richtigen Anstalten, um Licht in Dunkel zu bringen. Klar erzählt er seinen Kumpels und anderen Menschen davon, wie er die ganzen Passagiere gerettet hat, aber keiner glaubt ihm. Wie auch, wenn sich Bernie nebenbei als Kleinganove sein Geld verdient. Er macht im Film so ziemlich alles mit: seine Frau willsich endgültig von ihm trennen, sein Chef kündigt ihm und er bekommt auch nicht die Million, die er eigentlich verdient hätte.
"Ein ganz normaler Held" hat eine sehr gute Botschaft, die man besonders an der Person des Obdachlosen sieht, wie sehr im der ganze Rummel aus dem Hals raushängt nach einer gewissen Zeit. Und man merkt auch, dass plötzlicheBerühmtheit, von der ja eigentlich jeder träumt, alles andere als positiv ist. Und man sieht, dass man als Nationalheld, wenn man mal einer ist, sich so ziemlich alles erlauben kann, weil viele Leute einem dann einfach zu Füßen liegen! An der Person des Dustin Hoffman kann man wiederum erkennen, dass es auch wichtigere Dinge gibt als große Berühmtheit und Reichtum. Er will nur, dass sein Sohn ihn mag und will sich nur mit seiner Frau vertragen! Durch die schauspielerischen Leistungen, den Charme und die sehr gute Aussage wird der Film für mich zu einem Meisterwerk, das meines Erachtens viel zu unbekannt ist und zu wenig Beachtung findet. Schaut ihn euch an und genießt ihn, eine der besten Komödien!!