Review


Nicht zu verwechseln mit dem im Deutschen gleichnamigen Gangster-Streifen von Brian de Palma, wo es um die Jagd nach Al Capone geht, behandelt "All The President´s Men", wie der Titel im Englischen heißt, ein ganz anderes, vielschichtigeres Thema:
Die Watergate-Affäre, beruhend auf dem 1972 erfolgten Einbruch in die Zentrale der Demokraten, der vom Weißen Haus organisiert zum Rücktritt des amerikanischen Präsidenten Richard Nixon im Jahre 1974 führte.

Eigentlich verantwortlich dafür waren aber die beiden Journalisten Woodward und Bernstein, die in diesem Film von Robert Redford und Dustin Hoffman dargestellt werden.
Wie man es von Schauspielern dieses Ranges nicht anders erwartet, spielen die beiden auch hier wieder absolut spitze und geben ein großartiges Schauspielduett.

Der Film beruht auf dem Buch der beiden Journalisten von damals. "Die Unbestechlichen" setzt die Fakten eins zu eins um. So verwundert es kaum, dass der Film besonders in der zweiten Hälfte arg trocken wirkt. Man hätte die Ermittlungen ruhig weniger kompliziert und etwas lebendiger gestalten können. Bei all den zehntausend Namen, die leider auch kaum erläutert werden, kommt des Öfteren Verwirrung auf. Und trotz einiger humorvoller Dialoge unter den Journalisten wirkt der Film auch etwas zäh.

Der Regisseur hat sich bemüht, die Geschehnisse auch wirklich faktengetreu umzusetzen. Man verstehe mich nicht falsch, der Film ist gut und er behandelt ein sehr komplexes und interessantes Thema, welches sicher nicht unkompliziert zu erarbeiten ist.
Doch trotzdem ist eine gewisse Zähflüssigkeit der Handlung nicht von der Hand zu weisen.

Doch genug gemeckert: Es gibt ja auch wirklich viele Lichtblicke, so besonders die Telefonate, die Redford mit Mitgliedern des Weißen Hauses und der CIA führt. Einfach genial, was auch an Redford´s brillantem Schauspiel, aber nicht zuletzt am Regisseur liegt, der es geschafft hat, bei diesen Telefonaten den Knackpunkt des Zuschauers zu erreichen. Er vermittelt die Watergate-Affäre bis zu einem gewissen Punkt gekonnt. Dieser Punkt ist das Ende:
Es hört einfach auf. Man hat Fakten zusammen, ein paar Mitglieder der CIA stehen vor Gericht, aber das finale Fass ist nicht zum Rollen gebracht: Das Fass, welches das komplette Weiße Haus und den Präsidenten umrollte und stürzte und somit die wahren Resultate der Ermittlungen verdeutlicht. Das ist schade.

Doch noch etwas zur DVD, sie sich als Special Edition mit interessanten Hintergrundinformationen und Extras im Handel findet: Neu dabei sind Szenen, die in der TV-Fassung nicht zu sehen waren. Leider sind diese nicht mit synchronisiert worden. So ist der häufige Wechsel zwischen deutscher und englischer Sprache (ergänzt mit deutschen Untertiteln) eher nervig.

7 von 10

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