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Da fehlen einem wirklich mitunter die Worte, wenn man sich „Ohne Worte“ ansieht. Mal fehlen einem die Worte ob der Schönheit der Hauptdarstellerin, aber meist dann doch wegen der banalen Witzchen, mit denen sich „Ohne Worte“ seinen Weg in Richtung Finale bahnt.

Gilly (Chris Klein) und Jo (Heather Graham) sind ineinander verliebt und wollen heiraten. Doch eines Tages erfahren sie, dass die Dorfschlampe Valdine (Sally Field) ihre gemeinsame Mutter ist, hat die Liebe ein jähes Ende. Als „Schwesternficker“ verhöhnt, verliert Gilly nicht nur seine große Liebe, sondern auch seinen Job. Derweilen tröstet sich Jo mit ihrem millionenschweren Exfreund Jack und schmiedet schon Heiratspläne mit ihm. Doch dann erfährt Gilly, dass alles nur ein Missverständnis war und er in Wahrheit überhaupt nicht Jos Bruder ist; und schon macht er sich auf, um Jo die tollen Neuigkeiten zu berichten. Jedoch hat er den Plan ohne Valdine gemacht, die nun alles daran setzt, ihren Traum davon, Schwiegermutter eines Millionärs zu sein, zu verwirklichen…

Jawoll, J.B. Rogers präsentiert uns eine weitere Abwandlung des „Verrückt nach Mary“-Themas, diesmal mit dem talentfreien Chris Klein und der wunderschönen Heather Graham in den Hauptrollen. Die Talentfreiheit des männlichen Hauptdarstellers vergisst man dabei aufgrund der optischen Erscheinung der Hauptdarstellerin recht schnell und auch sehr gerne. Aber für Komödien solcher Art braucht’s auch nicht unbedingt die besten Schauspieler Hollywoods. Solange das Drehbuch genügend witzigen Stoff bietet und der Regisseur diesen auch Lacher-wirksam auf die Leinwand bringt, ist doch alles wunderbar, oder nicht? Ja, eigentlich schon. Wenn „Ohne Worte“ denn auch diese beiden Zutaten mitbringen würde. Doch leider birgt das Drehbuch weder den tiefsinnigen (mitunter auch tief um sich schlagenden) Humor, den „Verrückt nach Mary“ auszeichnete, noch den charmanten Witz, den schon der Anblick einzelner Szenenbilder des Vorbildes mit sich brachte. J.B. Rogers schaffte es zwar, die rar gestreuten humoristischen Höhepunkte nett zu verpacken, jedoch gereichte es ihm nicht zu dem hochqualitativen Endprodukt, das die Farrelly-Brüder zustande brachten.

„Ohne Worte“ kommt zeitweise mit einem herrlich subtilen Humor daher, der tatsächlich an Glanzstücke des Comedy-Genres heranreichen kann. Da jedoch dieser Qualitätsstandard nicht während der gesamten 90 Minuten gehalten werden kann, und sich einige humoristische Talsohlen bilden, muss das Gesamturteil „knapp über Durchschnitt“ lauten. 6 von 10 Punkten!

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