Als ein Mann in einem Trödelladen einen Ring erwirbt, der dem Fingerschmuck des berüchtigten Jack the Ripper ähnlich ist, werden in der Gegend Frauen ganz in der Tradition des berühmten Serienkillers ermordet aufgefunden. Ein Student, dessen Freundin ebenfalls auf der Opfernliste zu verzeichnen ist, geht der Sache nach und vermutet einen Zusammenhang zwischen dem Ring, dessem Träger und den Mordtaten.
cmv hat hier für die Trash Collection mal wieder einen kleinen vergessenen Film ausgebuddelt, der sicher noch mehr in Vergessenheit geraten wäre, wenn nicht ein gewisser Herr Tom Savini daran mitgewerkelt hätte.
Die Geschichte bietet äußerst wenig Handlung, die es würdig wäre, auf Zelluloid gebannt zu werden. Die Grundstory (Ringkauf, Morde und Aufklärung) wurde mit vielen Belanglosigkeiten ausgeschmückt, die den Film unnötig in die Länge ziehen. So gibt es füllende Einblicke in den Studentenkurs "Berühmte Mörder (im Film)" mit den üblichen Klischees, wie dem klassenkaspernden Obercoolen, der während der Vorlesung schläft oder herumalbert und dem Zuseher gehörig auf den Zwirn zu gehen vermag, eine Tanzeinlage, lahme Dialoge mit Schlaftablettenwirkung und gegen Ende einen völlig unnötigen Motorradstunt mit Explosion.
Immer wenn man auf Grund der Langatmigkeit kurz davor ist, entweder durch Ausschalten oder Einnicken, ein Päuschen einzulegen, wird ein blutiger Mord eingestreut, wobei diese Morde dann aber auch immer nach dem selben Muster ablaufen (Kehlenschnitt und Eingeweideentnahme) und nicht besonders toll umgesetzt wurden. Am Ende, als der leibhaftige Jack the Ripper seinen Auftritt hat, gibts dann etwas Abwechslung und man wird für die vielen ermüdenden vorherigen Minuten halbwegs entschädigt.
Die Umsetzung des gesamten Films macht einen sehr kostengünstigen Eindruck, da (wie meine Recherchen ergaben) auf Super-Video gedreht wurde. Dadurch und durch die schwache Beleuchtung sowie mittelmäßige Kamera- und Schnitttechnik kommen trotz der stellenweise sehr gelungenen Musik weder richtige Spannung noch Athmosphäre auf. Zudem bewegen sich die Darsteller allesamt auf unterem Niveau und tragen somit ebenfalls zu dem schlechten Gesamteindruck bei. Der groß auf dem Cover (zumindest der cmv DVD) prangende Tom Savini hat als Jack the Ripper einen Auftritt von wenigen Minütchen und kann ebenfalls (bis auf seinen Schnurrbartzwirbler und das Tragen von gefärbten Kontaktlinsen) nicht überzeugen.
Immerhin kann man sich als Trashmöger ab und an erfreuen, z.B. daran, dass der Mörder eigentlich ein Linkshänder sein soll, die linke Hand aber nicht immer als Führungshand benutzt oder wenn die deutsche Synchronisation aus bekannten Filmen und Serien solche Werke wie "Das Haus aus Wachs", "Blutbad im Theater" oder "Zone der Dämmerung" macht.
Insgesamt hat der Film außer einem großen Namen in der Besetzung nichts zu bieten, was Begeisterungsstürme auslösen könnte, denn Handlung und Umsetzung sind nicht überzeugend und einen hohen Unterhaltungsfaktor kann ich ebenfalls nicht bescheinigen.