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Wrestling goes Movie: Im Zuge der breiteren Vermarktung der amerikanischen Wrestlinggesellschaft WWE entstehen seit einigen Jahren zahlreiche Filme mit bekannten Wrestlern in den Hauptrollen. Neben Actionkrachern wird dabei auch das Horror-Genre bedient - und hier ist der Wrestler mal nicht der Held, sondern das Monster: Als hünenhafter Killer mit Stahlhaken und Faible für mit bloßen Händen ausgerissene Augäpfel gibt hier der Wrestler Kane sein Filmdebüt. In einem leerstehenden Hotel lauert er auf eine Gruppe von Inhaftierten, die im Rahmen eines Sozialisierungsprogramms das verfallene Gebäude auf Vordermann bringen sollen. Natürlich dauert es nicht lange, bis das Blut zu fließen beginnt.

Mit "See No Evil" haben Lionsgate und WWE einen insgesamt doch recht plumpen, geradlinigen und vorhersehbaren Splatterfilm geliefert, der Genre-Fans kaum überraschen dürfte: Ein religiös motivierter Killer, der in dunklen Fluren und Zimmern auf seine Opfer wartet, eine Gruppe größtenteils unsympathischer junger Leute, die einer nach dem anderen bestialisch abgeschlachtet werden, und zahlreiche Genre-Klischees wie Subjektiven aus der Sicht des Mörders vermengen sich zu einem unoriginellen Hardcore-Splatter, der inhaltlich nichts zu bieten hat. Auch die Darsteller bleiben auf niedrigem Niveau, geben platte Dialoge zum besten und geben ihre Figuren allzu plakativ und stumpfsinnig.

Aus dieser Darsteller-Riege sticht einzig Kane hervor. Als mörderischer Koloss mit gruseligem Gesicht und gnadenloser Brutalität entfaltet er eine wirklich starke Leinwandpräsenz. Wenn er seine Opfer mit einem Haken zu sich heranzieht und ihnen per Daumennagel die Augen ausreißt, sorgt das definitiv für den einen oder anderen Adrenalinschub. Mit seiner enormen physischen Ausstrahlungskraft ist er ein würdiger Nachfolger von Genre-Legenden wie Jason Voorhees. Und so sind seine zum Glück nicht gerade spärlichen Auftritte denn auch der Herzschlag, der den Film am Leben hält.

Denn so unoriginell "See No Evil" inhaltlich auch sein mag, wenn es um die effektvolle Inszenierung des Killers geht, haben die Filmemacher gute Arbeit geleistet (sieht man einmal von der billigen Nachahmung des "Saw"-Stils mit hektisch-verruckelten Schnitten und Lichteffekten ab). Die Kulisse des düsteren, verfallenen Hotels erzeugt eine dichte Atmosphäre der Bedrohung und des Grusels, die detailgenaue Ausstattung ist wunderbar eklig mit Einmachgläsern voller Augen oder Käfigen, in denen vermodernde Leichen liegen, und die Gewalteffekte sind drastisch und definitiv nichts für Zartbesaitete. Abgebrühte Splatter-Fans werden an den heftigen Gewaltszenen ihre Freude haben. Und wenn dann die riesige Gestalt des Killers in einem Türrahmen auftaucht, erzeugt das schon ganz von allein ein gewisses Maß an Spannung.

Leider kann sich diese Spannung immer nur punktuell halten und wird durch klischeehafte Handlungsentwicklungen oder unnötig sadistische Szenen stark gebremst. Am Ende fehlen dem Film dann eben doch neue Ideen und sympathische Figuren. So bleibt er ein recht stumpfsinniger Splatterstreifen, der mit brutaler Gewalt und einem beeindruckend-beängstigenden Killer Genre-Fans kurzweilig unterhalten mag, der insgesamt aber trotzdem nicht mehr als Durchschnitt ist.

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